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ich kenn das Cooper/Strazzeri Album noch nicht gut genug, aber war bei den ersten zwei drei Durchläufen sehr dankbar, es mitgenommen zu haben… vielleicht hol ich es später nochmal raus… hier läuft aktuell ein Saxophonist, der zB überhaupt nicht anämisch ist:
Joe Romano Quartet – And Finally, Romano
eine der ersten Fresh Sound Eigenproduktionen aus dem Jahr 1987. Romano, der hier Alt spielt, und Strazzeri kannten sich bereits seit den frühen 50ern, wo sie in der Jazzszene von Rochester gross wurden… und vielleicht hätte man sie besser damals aufgenommen… oder irgendwer hätte ihnen in den 60er Jahren ein Quartettalbum spendieren können, dass dann vielleicht ein bisschen wie das von Earl Anderza geworden wäre… oder so. Der Bass hätte man damals wohl etwas weniger aufdringlich aufgenommen, aber ansonsten denk ich, dass das schon passt mit den späten 80ern… diese toughe, energische Einstellung, die das ganze Album durchzieht, ist bei jemandem, der um die 50 ist, wahrscheinlich doch irgendwie beeindruckender, als bei einem Dreißigjährigen… und natürlich ist die Musik in mancher Hinsicht kein purer Bebop mehr – aber der Geist weht schon noch immer heftig… Strazzeri ist nicht auf jedem Stück gleichermaßen unverwechselbar, aber tolle Momente hat er schon… der Star ist aber eindeutig Romano, den ich jetzt stilistisch irgendwo zwischen Phil Woods, Sonny Stitt und Cannonball Adderley einsortiert hätte… dass er aus der gleichen Ecke wie Sal Nistico kommt, macht auch absolut Sinn…
hier ist eine ziemlich tolle Sammlung von Nachrufen auf Romano, die seine Toughness ziemlich unterstreichen, zB „When I was coming up he was the most powerful cat around, and everytime I saw him he gave off the vibe of someone who was very strong with what he did, and also hard to please and impress.“ oder „Joe always told me that my playing was like a watered down version of Teodross Avery, and this inspired me to really drink less and shed more so I could get it together.“
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