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Anonym
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gypsy-tail-wind
Ich bleibe bei der „Kunst der Fuge“ und höre zum ersten Mal eine Orgelversion davon (die einzige vollständige Orgeleinspielung, die mir vorliegt) – aufgenommen hat André Isoir sie 1999 für das Label Calliope und 2015 von la dolce volta als Remaster neu herausgebracht. Diese CD fiel mir vor ein paar Wochen eher zufällig in die Hände. Isoir spielt die Gerhard-Grenzig-Orgel in der Kirche Saint-Cyprien in Périgord. Zur kammermusikalischen Fassung von Ottavio Dantone muss ich nachtragen, dass die Besetzungen permanent ändern, dass halt so viele Streichinstrumente eingesetzt werden, wie bei Bach halt Stimmen vorhanden sind. Es gibt auch Stücke, in der Cembalo und Orgel ins Zwiegespräch treten, die Streicher ganz aussetzen – das ganze ist von Dantone offensichtlich als sehr lustvolle Übung umgesetzt worden und erinnert mich denn auch an die bei naïve erschienene neue CD von Rinaldo Alessandrini, „Variations on Variations“, in der er Solo-Werke (für Orgel aber vor allem die Goldberg Variationen) auf ähnliche Weise auffächert und auf ebenfalls maximal sechs Instrumentalist_innen verteilt (bei ihm sind es fünf Streicher, zum Quartett kommt noch die Violone, sowie er selbst am Cembalo).
Das sieht nach einem 50er-Jahre-Cover der Columbia aus. Orgel muss man laut hören, oder? Ich kenne die „Kunst der Fuge“ nicht in einer Orgelversion, außer Goulds Spielchen und die sind die Verleugnung einer Orgel.
Die Besetzungslinie von Ottavio Dantone, die Verteilung der Stimmen auf einzelne Instrumente nimmt sich didaktisch aus. Da mag etwas dran sein, wenn dann der Ton schön ist. Und Du weißt ja, dass ich unter Schönheit auch Hässlichkeit verstehe, ich schätze bloß die bloßen „Einfälle“ nicht. Und „Lust“ ist eine sehr allgemeine Sache … – Das Gegenteil – obwohl sie denselben Bezug haben – sind die großen Orchestrierungen der „Kunst der Fuge“. Ich habe gerade kein Glück mit Coverbildchen, also fehlt mir eines zu Scherchen mit dem Orchestre de la Radio-Télévision Suisse Italienne, 14.5.1965 (auf Accord).
soulpope
Föhnwettermusik ….
Nachdem mich kürzlich das Quartetto Italiano mit Wucht und Webern in den Stuhl gedrückt hat, brauchst Du mir jetzt nur noch zu sagen, dass das hier auch geschehen könnte. Ich weiß nicht warum, ich kenne das Quartetto Italiano sonst kaum.
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