Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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soulpopeKoroliov ist für mich ein genauer Observator welcher nie den den Gipfel aus dem Blick verliert während er jeden Schritt mit gemessenem Schritt setzt …. das gibt Sicherheit, lässt aber manchmal impulsiv den Wunsch nach Ausbruch aufkommen …. Gould bei mir eh im persönlichen Pantheon, aber Koroliov zeigt immer wieder auf …. und die „Kunst der Fuge“ der Juilliard`s ist grossartig ….

Dem kann ich gut zustimmen. Die Gemessenheit funktioniert für mich besonders gut in Koroliovs Einspielung des WTK, finde ich, in einigen der großen Fugen. Der Blick auf den Gipfel oder aufs Ganze ist es vielleicht, dass Koroliov beim Gehen nicht vom Weg hüpft. Ich höre das gelegentlich mal bei seinen Goldberg-Variationen nach, die mir bisher tatsächlich zu zahm, zu „ungefährlich“ waren. Schön freilich.

gypsy-tail-wind Ich schliesse mich mit dieser Neuinterpretation an … hier gibt es zum Streichquartett noch Cembalo und manchmal Orgel (sechs Musiker, Dantone selbst nur am Cebmalo). Gefällt mir sehr gut, ist wohl viel verspielter und tänzerischer als mit den Juilliards oder mit Koroliov … italienischer Bach halt.

Kenne ich natürlich wieder nicht. Hier steht mit etwas „Italien“ noch die „Kunst der Fuge“ mit Pina Carmirelli u. Maria Fülöp: Violinen; Philipp Naegele: Viola; Philippe Muller: Violoncello. Das ist allerdings sehr viel lieblicher als die Juilliard-Einspielung und ich höre sie so gut wie nie. Da ich ja einstweilen damit zufrieden bin, denke ich als weitere Einspielung (Streichquartett) am ehesten an das Keller Quartett. – Sokolov könnte auch interessant sein!

Hier vorhin eine auf weiten Klang in die Ferne angelegte Einspielung von Bartóks 2. Streichquartett durch das Tokyo String Quartet, 1977 wohl, ein Bildchen finde ich nicht (ist bei der DG gekoppelt mit Nr. 6). Und jetzt das Gegenteil dazu vom Vegh String Quartet (auch kein Bildchen, gekoppelt mit Nr. 1 bei Columbia, erschienen 1955): Gegenüber dem Über-die-Ränder-Drängen des Tokyo String Quartet verschraubt sich das Vegh Quartet geradezu in die Kerne der Themen, was zu einem weit bedrohlicheren, sehr nervösen Gesamtton führt. Was sich angemessen für das Werk anhört.

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