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Und Charles Lloyd also – das Album finde ich ja auch sehr schön, aber Lloyd hat bei mir nie den ganz grossen Legenden- oder auch nur Künstlerstatus erlangt … hab ja schon ein paar Male versucht, zu begründen weshalb, obwohl sich das am Ende kaum begründen lässt. Dass es eines seiner schönsten Alben ist, dem kann ich aber beipflichten (und das ist dann halt doch nur ein Vierer oder Viereinhalber bei mir, kein Fünfer). Das Album mit Frisell im letzten Jahr fand ich dagegen recht enttäuschend – es zementierte auch wieder mein Bild von Lloyd als Leichtgewicht … da spricht das neue schon eine deutlich andere Sprache.
Bei mir ist es auch kein Fünfer, aber viereinhalb schon. Also eigentlich unterscheidet sich unsere Meinung kaum. Ich verstehe vollkommen, dass es persönliche Präferenzen gibt, geht mir ja mit Dexter Gordon genauso, bei dem ich immer denke, wie schade es ist, dass all diese großartigen Begleitmusiker in seiner Gegenwart verschwendet sind. Auch keine mehrheitsfähige Meinung, vermute ich.
Die Live-Alben von Lloyd sind eigentlich immer gut, egal ob wir von Sangam, Rabo De Nube, dem großartigen Athens-Konzert mit Maria Farantouri oder Wild Man’s Dance reden. Sind das absolute Meisterwerke auf dem Niveau der besten Alben von Coltrane oder Sonny Rollins? Nein. Aber sie sind sehr sehr gut.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.