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gypsy-tail-windUff, was für ein Jahr wieder!
ein frohes neues aus berlin & danke für diesen rückblick! vieles hatte ich aus deinen konzertberichten und den diskussionen der letzten zeit ja noch präsent, aber ich habe doch mal wieder gemerkt, dass ich einige sachen weiterverfolgen sollte, susana santos silva z.b.
gypsy-tail-wind
Dass viele Frauen dabei sind, überrascht nicht, wenn man den erwähnten BFT mitgekriegt hatte – der ja ausschliesslich Alben von Musikerinnen präsentierte. Da ändert sich wohl wirklich gerade etwas, es gab jedenfalls noch keine Epoche in der Jazzgeschichte, in der Frauen – jenseits von Sängerinnen und gelegentlich Pianistinnen – so zahlreich vertreten waren.
das stimmt sicherlich, aber 2017 war auch das jahr einer großen sexismus-debatte im jazz, zumindest in den usa, nicht zuletzt getriggert durch ein unseliges interview von ethan iverson mit robert glasper im märz, bei dem letzter die musikalische produktivkraft auf jazzbühnen im wesentlichen als männlich voraussetzte und die rolle von frauen in diesem kontext als empfängerinnen handfester erotischer signale schön passiv im publikum verortete. das ganze war natürlich (natürlich!) wertschätzend als spiel der geschlechter gemeint, und der shitstorm, der iverson danach erreichte, hatte vor allem damit zu tun, dass er da dem kollegen nicht in die parade gefahren ist. typische reaktion: der sich als liberal und unmarkiert weiß und männlich verstehende iverson erschreckt sich, fühlt sich als opfer, bis man ihm mal vorrechnet, mit wie vielen männern (42) und wie vielen frauen (0) er bislang seine vielbeachteten interviews geführt hat. diese schöne antwort (fast ein halbes jahr später) einer 19-jährigen jazzvibrafonistin zeigte wohl am besten die tragweite des problems.
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