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soulpope
gypsy-tail-wind
@soulpope: in Sachen Hantaï/Scarlatti, wenn die eine passt und zwei nicht, passt diese ja vielleicht auch und die Wahrnehmung ist gar nicht so krass anders? Keine Ahnung … es gibt bei mir Tage, an denen ich kaum genug von Scarlatti kriegen kann und Hantaï ist bisher mein „go to“-Mann, hinter die grosse Box von Scott Ross muss ich mich erst noch richtig machen, aber das kommt …
Schon möglich …. muss aber gestehen das mir Scarlatti auf Klavier – und das vorzugsweise von Marcelle Meyer oder Ivo Pogorelich gespielt – wesentlich mehr zusagt ….
Bei mir ist das eher umgekehrt … die Pogorelich-CD ist allerdings sehr gut, ohne Zweifel! Kennst Du die Scarlatti-CDs von Angela Hewitt? Die zweite erschien erst kürzlich, die erste liegt hier und – mein Einstieg bei Hewitt, ich bin da irgendwie (konkret gänzlich unbegründet) irgndwie skeptisch … aber die CD ist exzellent! Und weil ich skeptisch bin und neulich von Pires schwärmte (das Konzert mit Haitink mit KV 595) schenkte man mir ihre CD mit meinem Lieblingskonzert von Mozart (KV 491, auch drauf KV 482, also quasi doppelt gewonnen ) – bin gespannt.
Jetzt läuft aber – erstmals – die Klavierhälfte hiervon:
Massive Musik aus Weimar, dem Liszt-Umfeld, 1850er, zu dem Reubke als Nachzügler/Durchstarter (geb. 1834) … da ist Muza Rubackyte zweifellos die richtige für. Die Sonate in b-Moll ist jedenfalls eindrücklich – Christophe Ghristi schreibt im Booklet: „Whilst Liszt’s control of timing reigns supreme with unshakable poise, here, urgency is at work: the rhythms persevere and clash with one another and the music sometimes verges on a scream. Liszt’s Sonata is a march to victory (either divine or diabolical) whereas Reubke’s is a race to the abyss. Evidently, the greatest virtuosity is called for here and one can appreciate just what a prodigious technical level the Weimar art circle had achieved. Liszt took the greatest delight in his student’s Sonata and added it to his own repertoire. Otto Reubke premiered it in public in 1864, and it was published for the first time in 1871.“
Danach folgt noch ein Mazurka in E-Dur, das stark nach Chopin klingt – nicht nur der Rhythmen wegen sondern auch das Hauptmotiv scheint mir geliehen oder sehr eng angelehnt. Den Abschluss macht dann ein Scherzo in d-Moll.
Danach ist die Orgelsonate c-Moll (Psalm 94) zu hören, gefolgt von ebenfalls zwei kurzen Stücken, einem Trio Es-Dur und einem Adagio e-Moll. Das spielt dann Olivier Vernet, der bei Ligia ja öfter auftaucht – doch dazu dann später oder morgen.
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