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soulpopeWie sind Deine Eindrücke bzw hast Du alle fünf Volumes ?
Habe Vol. 2 welches ich durchwegs schätze, aber 1+3 haben mich – mglw auch durch die Zusammestellung der Stücke – in deren oftmaligem Geschwindigkeits- bzw Fertigkeitsrausch de facto schwindliggespielt und ich nahm Abstand …. Vol.4 nahm ich ergo gar nicht mehr wahr ….
Ich mag die fünf (bzw. sechs, es gibt ja noch eine ältere) Scarlatti-CDs von Hantaï sehr gerne. Geschwindigkeit ist doch da gar nicht so viel? Habe die letzte Zeit keine anderen Scarlatti-Aufnahmen angehört (ausser Vol. 4 von Hantaï, das ich auch erst gerade endlich mal anhörte), aber mich dünkt sein Spiel ziemlich gradlinig und durchaus schön klingend. Die Besprechung von Gramophone beginnt so, und ich zitiere sie, weil ich mich gerne anschliesse:
Pierre Hantaï’s discerning and unhurried stroll through selected Scarlatti sonatas (the single-disc series began way back in 1993) here reaches a fifth release, and as usual is worth the wait. Playing a harpsichord after German models that is as clean as a whistle and combines a bright high register with strongly sonorous support down below, he brings crisp, precise fingerwork to bear while maintaining beguiling softness of hand and impressive control of speed and tone. Scarlatti is never a clatter with Hantaï, because when the notes are flying his quick technique always gives him time to let them sing.
Jetzt bin ich ganz woanders, nämlich wieder im Barock und in der Oper:
Keine Ahnung, ob das seltsame Stück mit seiner unklaren Herkunft und Geschichte (wurde die Oper jemals aufgeführt?) interessant ist, aber musiziert ist das mal wieder toll, Fabio Biondi und sein Orchester spielen Händels Musik sehr überzeugend. Das Gesangsensemble – mal wieder fast nur Frauen (der einzige Mann, Luca Tittotto als Gott, hat nur einen kurzen Auftritt), aber fast alles klingende Namen: Sonia Prina in der Titelrolle, Sunhae Im als Sillas Frau Metella, Vivica Genaux als Lepido und Roberta Invernizzi als dessen Geliebte, Flavia, und schliesslich Martina Belli als Claudio und Francesca Lombardi Mazzulli als Celia, wiederum dessen Geliebte. Die Geschichte ist mir gerade herzlich egal, die Zusammenfassungen sind auch herzlich verwirrend … aber die Arien, die Händel hier zusammengeschustert hat sind mal wieder beeindruckend.
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