Re: Bestes "Britpop"-Album?

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brundlefly

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Gipetto

@Brundlefly
Zeitlich mögen die Stone Roses aus dem Raster fallen, allerdings waren sie musikalisch elementar für das Entstehen der Britpopbewegung und haben diesbezüglich vieles vorweggenommen. Wie ich schrieb: Der Urknall.

Was die Roses auf jeden Fall mit späteren Britpop-Bands gemeinsam hatten, war, dass sie im Gegensatz zu den Indie-Bands der späten Achtziger eine larger than life-Grandezza an den Tag legten und sich gleich mit den ganz Großen gemessen haben. Während Ride etwa sangen „‚till I’m shuffling away with nothing more to say“, gab es in den Texten der Roses klare Ansagen wie „kiss me where the sun don’t shine/the past is yours, but the future’s mine“ oder „I am the resurrection and I am the light“.

Justine Frischmann anno 1995 war der Traum meiner jugendlichen Teenagerphantasien. ;-) Ich fand es dann extrem erschreckend, wie verbraucht, müde und mit welch teilweise leerem Blick sie anno 2000 in Erscheinung trat. Es stellt sich die Frage, inwieweit das Heroin dafür verantwortlich war, denn das Ausmaß ihrer Drogenprobleme kam ja nie detailliert an die Öffentlichkeit. (Was macht die gute Dame heute eigentlich?)

Soweit ich weiß, hat sie noch ein Architekturstudium gemacht, ist jetzt im Kunst-Bereich aktiv und lebt in den USA. In die Künste wollte sie wohl auch schon immer. Auf Wikipedia steht, dass sie für das Debütalbum von M.I.A. ein paar Songs mitschrieb, mit der sie auch mal zusammenwohnte. Oha! Vor ein paar Jahren kam sie auch in der Britpop-Doku „Live Forever“ zu Wort, ich finde, da hat sie sich recht gut gehalten. Allerdings lag da ihre Heroin-Phase schon eine Weile länger zurück. Auch ein Bobby Gillespie wirkt heute fitter aus als in den späten Neunzigern.

Das zweite Elastica-Album „The Menace“ ist übrigens ein oft übersehenes Kleinod!

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