Re: Bestes "Britpop"-Album?

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brundlefly

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GipettoFür mich ist Britpop an eine Ära geknüpft, die sich von Ende der 80er/Anfang der 90er bis ca. 1997 erstreckte. Hier besann sich die Insel auf ihre – mal salopp ausgedrückt – musikalischen „Rock- und Popwurzeln“ und begann wieder damit, diese als Gegenentwurf zur amerikanischen Grunge- und Alternativszene verstärkt zu zitieren. Aus diesem Grund zähle ich die Beatles, Stones, Kinks etc. nicht zum Britpop sondern sehe sie als den Ursprung, als Ideengeber. Musikalisch ist das ganze weit gefächert. Daher sehe ich den Britpop eher als zeitlich abgesteckte Ära, mit der ich ein bestimmtes Lebensgefühl verbinde, denn als Musikrichtung.

Sehe ich ähnlich. Ich würde den Startschuss allerdings 1992/93 ansetzen, Du hast ja die Abgrenzung zum Grunge erwähnt. Wenn ich die Stone Roses noch in meine Fave-Liste gepackt hätte, dann hätte ich auch Alben von den Happy Mondays, Slowdive, Ride, My Bloody Valentine, Primal Scream, The La’s oder Soup Dragons berücksichtigen müssen.

Interessant ist, dass Britpop Mitte der Neunziger ganz klar mit lad culture in Verbindung gebracht wurde, die Anfänge aber eher von androgynen Frontmännern und -frauen wie Brett Anderson, Jarvis Cocker oder Justine Frischmann geprägt waren. Gute Lektüre dazu: „Clampdown. Pop-cultural wars on class and gender“ von Rhian Jones.

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