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songbirdDie früheren Platten von Blur sind verdammt schlecht gealtert. Ich lege mir heute lieber einen Graham Coxon auf.
Genau so geht es mir mit „Definitely Maybe“. Löst nicht mehr die gleichen Begeisterungstürme aus wie noch etwa vor zehn Jahren.
songbirdSuede waren in Deutschland damals eine Band für Clubs wie heute, Elastica hat doch schon damals niemand gehört.
„Niemand“ stimmt nicht ganz, im UK war das Album immerhin auf Platz 1. In Deutschland – geschenkt. Allerdings waren auch Oasis, Blur und Suede hier weitgehend Geheimtips. Selbst als „Wonderwall“ in den deutschen Single-Charts (oder wie man damals zu Schulzeiten sagte: die VIVA Top 100) recht weit oben war, kannte ich kaum Leute, die mit ihnen was anzufangen wussten. Wie war das denn damals in den Großstädten bzw. in den Gegenden, wo Konzerte von diesen Bands stattfanden?
nail75Ich habe versucht, mir Elastica schön zu hören und deren angebliche Klasse zu erkennen – hat nicht funktioniert. Mir fällt auch kein einziges Lied ein, das mir im Gedächtnis geblieben wäre.
Das Debütalbum hat eigentlich keinen Ausfall. Auch „The Menace“ war noch auf hohem Niveau, hatte mit Britpop im eigentlich Sinn allerdings nichts mehr zu tun.
Suede sind ein schwieriger Fall. Einerseits waren sie natürliche eine Brit-Pop-Band (und als solche ein rein englisches Phänomen mit einigen europäischen Ausläufern, in den USA kannte die niemand), andererseits haben sie so starke Glam-Einflüsse in ihrem Sound, dass man sie sich auch so erschließen kann. Gegen Suede spricht ein wenig, dass sie nicht die allerstärksten Songwriter waren.
Das mit dem Songwriting sehe ich komplett anders, aber sonst glaube ich auch, dass sie wegen dieser Glam-Nähe hier nicht den gleichen Kultstatus haben wie etwa Oasis oder Blur. Zu androgyn und glamourös für die deutschen „Indie“-Discos.
Die gab es hier ja auch nicht wirklich, das war ja ein englisches Phänomen, das von der dortigen Musikpresse natürlich kräftig geschürt wurde.
Ich habe einen Hype um Elastica damals live nicht mitbekommen, habe allerdings zur Zeit ihres Debüts die britischen Magazine noch nicht verfolgt. Über Suede und Oasis wurde sicher mehr geschrieben. Hier kannte sie sowieso keiner und wenn, dann nur als „die Band von Damon Albarns Freundin“. Ändert aber nichts an der Genialität ihrer Alben.
Man muss schon ein Hardcore-Madchester-Fan sein, um das Debüt für ausgezeichnet zu halten.
Zu „Leisure“ habe ich woanders schon mal was Längeres geschrieben. Aber die Meinung von Clau habe ich auch schon von anderen Leuten gehört, die dann auch meistens Madchester-affin sind und Oasis mehr mochten als Blur.
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