Antwort auf: Umfrage 2017 – Die besten Alben des Jahres

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nail75

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clau<Ich frage mich schon seit sehr langer Zeit, warum das so ist.

In den 1960ern gab es naturgemäß nur junge Popmusiker, denn niemand war älter als vielleicht 25, viele deutlich jünger. Leonard Cohen ist eine Ausnahme. Die Produktivität und Energie ist in diesen Jahren naturgemäß am größten. Außerdem sahen sich einige durchaus in einem (gar nicht einmal unbedingt negativ zu verstehendem) Wettbewerb.

Von Seite der Labels und Manager wusste niemand, wie lange dieses Popmusik-Ding halten würde, also war das Ziel so viel Geld wie möglich in kurzer Zeit zu verdienen. Teilweise wurden die Musiker regelrecht verheizt. Die Labels schickten die jungen Leute ins Studio, um aufzunehmen und sobald das nächste Album draußen war, waren sie schon wieder im Studio, um etwas neues aufzunehmen. Tourneen spielten für viele Musiker (aber nicht für alle) eine eher geringe Rolle, anfangs waren das ja nur 30 Minuten-Gigs mit fünf Bands an einem Abend oder so. In den USA war das tendenziell ein wenig anders.

Die Medienlandschaft der 60er war höchstens rudimentär, es gab keine oder kaum Fachpresse, es gab keine normalen Promokanäle, alles war völlig ungeprüft und neu. Es gab keine Promoagentur, die Pressemitteilungen rausgeschickt hat.

Heute haben Labels und Managements ausgeklügelte Business-Pläne. Die sagen: Alle zwei Jahre ein neues Album, dazwischen Tourneen: Tour mit Band, Tour mit Orchester, Tour akustisch, Tourneen in Europa, den USA, Asien, Australien, Südamerika usw.

Ich habe das Thema mal mit Francis Rossi diskutiert, passt ganz gut, vielleicht interessiert es jemanden:
https://www.regioactive.de/interview/2014/11/18/wir-wollten-allen-das-gegenteil-beweisen-interview-mit-francis-rossi-von-status-quo-GQq5NZ9qld.html

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.