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go1 „Boycott, Divestment and Sanctions“ werden als Druckmittel gesehen, um einen Politikwechsel und eine Verfassungsreform in Israel herbeizuführen, weil das im Fall Südafrikas ja auch funktioniert habe. Was das mit Antisemitismus zu tun haben soll, is anybody’s guess. Diese Menschenrechtsbewegung als „antisemitisch“ zu verleumden, ist üble Nachrede, ein Versuch, politische Gegner mit Schmutz zu bewerfen.
Menschenrechtsbewegung? Nun, BDS ist wie du weißt keine Organisation, sondern eine Kampagne, die zahlreiche NGOs untereinander mittels eines Kommitees vereinigt, aber auch grundsätzlich Gruppierungen und Aktionen, die Boykott und Desinvestion fordern. Darunter studentische Vereinigungen wie SJP und MSA, die, „From the river to the sea, Palestine will be free“, u.a. die Errichtung eines palästinischen Staates auf israelischem Gebiet und den Auszug der jüdischen Bevölkerung fordern (Anm.: Mir ist klar, dass sich das Sloganeering kontrovers disktutieren lässt, das ist meine Leseweise auf Basis meiner Recherchen und Gespräche). Deren Gründer Hatem Bazian, eine der öffentlich präsentesten Stimmen für BDS, rief zu einer „Intifada“ in den USA auf. Bestenfalls fragwürdig finde ich auch den BDS-Aktivismus in Deutschland. Sehr schwer, die Bewegung unter Generalverdacht zu stellen, aber in meinen Augen unmöglich, sie pauschal als menschenrechtsmotiviert zu bezeichnen.
Mich erstaunt, dass du die Selbstlegitimierung von BDS als einer Bewegung in der Tradition der Apartheid-Bekämpfung mehrfach ohne kritische Distanz aufgreifst. Ist das für dich auch ein „schiefer oder überzogener Vergleich“, gleichwohl aber legitim?
go1 Waters wird imstande sein, zwischen „Juden“, „Israel“ und „Zionismus“ zu unterscheiden (sein Angebot, nach dem Politikwechsel in Israel aufzutreten, zeigt das ja).
Wenn Waters im gleichen Interview (Link siehe oben) von der „jüdischen Lobby“ spricht („The Jewish lobby is extraordinary powerful here and particularly in the industry that I work in, the music industry and in rock’n roll as they say.“), dann sehe ich diese Trennlinie bei ihm nicht. Wie viele antisemitische Denkmuster muss jemand bemühen, damit diese auf ihn zurückfallen?
irrlichtDas ist eher eine Bankrotterklärung für den hiesigen Journalismus.
Hast du die journalistische Beschäftigung mit BDS und Waters in Deutschland in den letzten Monaten genau verfolgt?
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A Kiss in the Dreamhouse