Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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ap

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Beiträge: 31

Hab‘ mir in letzter Zeit einige Filme in Folge mit Vincent Cassel angesehen, meinem derzeitigen Lieblingsschauspieler;

 

„Trance“ von Danny Boyle

Energiegeladenes Verwirrspiel, ganz in der inszenatorischen Tradition Danny Boyles.
Wilde Bilder, ein pushender Score, ein hyperrealer Style-Exzess – der Film pumpt und pumpt unablässig.
So geht Mindfucking Mr. Nolan, inkl. der einen oder anderen netten Cronenberg-Referenz.

 

„Das Märchen der Märchen“ von Matteo Garrone

Absolutes Meisterwerk, und so in etwa die Sex, Drugs & Rock’n’Roll-Variante der Märchenwelt. Von einem familientauglichen Disney-Konzept ist Das Märchen der Märchen in jedem Fall meilenweit entfernt. Der Film schockiert mit Mord und Totschlag, Verantwortungslosigkeit, Korruption und Wahnsinn im Kontrast zur scheinschönen Optik. Und trotzdem bleibt es stets ein Märchen, besonders wenn man dazu Alexandre Desplats wunderschönen Score genießen darf. Guter Stoff, nur definitiv nichts für Kinder!!!!! Die FSK ist wohl ein schlechter Scherz… ..

 

„Die Schöne und das Biest“ von Christophe Gans

Alle Macht den Märchen B-)   Eine wundervolle Verfilmung, die der franz. Vorlage wahrscheinlich viel näher kommt als die Musical-Animation von Disney.  Gut durchdacht und wunderschön gestaltet, mit Yvonne Cutterfeld in einer strahlend-schönen Nebenrolle.  Vermutlich Christophe Gans` schönster Film, hab‘ ihn jetzt schon mehrfach gesehen und er zieht mich immer wieder in den Bann.

 

„Der Vater meiner besten Freundin“ von  Jean-François Richet

Ich liebe das natürliche Verhältnis der Franzosen zum Thema Sex & Nacktheit. Unbekümmerte Sommer-Komödie über einen unüberlegten Moment der Verführung. Jetzt bin mal gespannt auf das Original von Claude Berri und ebenso der US-Variante „Blame it on Rio“.

 

„Einfach das Ende der Welt“ von Xavier Dolan

Eigentlich ein ziemlich klassisch anmutendes Drama einer Familie, was der Regiesseur und sein Schauspielensemble allerdings daraus gemacht haben ist ein wahrer cineastischer Hochgenuss. Jetzt wird mir langsam klar, warum man Xavier Dolan als „Wunderknaben“ bezeichnet; 87er Jahrgang und schon zweimal den großen Preis der Jury gewonnen. Bemerkenswert. Wenn ich mir seine Filme anschaue, muss ich dabei oft an Bergmans Oevre denken. Bitte mehr davon.

 

„Our Day Will Come“ von Romain Gavras

Ziemlich abgefahrener und unbequemer Stoff vom Sohn von Costa-Gavras. Der Film wechselt so schnell von einem Genre ins nächste, dass man höllisch Aufpassen muss nicht den Anschluss zu verlieren ansonsten kommt man überhaupt nicht mehr mit. Darstellerisch ist das alles ziemlich großartig, besonders Charaktergesicht Vincent Cassel darf richtig schön die Sau raus lassen. Wird als das franz. „Fight Club“ betitelt, ist aber bei weitem nicht so spekulativ und aufdringlich wie der Film von Fincher finde ich, jedenfalls nicht auf formaler Ebene.

 

„Ocean’s Twelve“ von Steven Soderbergh

Der Europa-Ausflug der Oceansbande ist wohl mein absoluter Lieblingsteil dieser charmanten Filmreihe. Rom, Paris, Amsterdam, London – das Setting ist ein Traum. Jedenfalls viel besser als das langweilige Las Vegas. Und dann die Schauspieler. Perfekt gewählt, in wunderbarer Harmonie. Da sitzt jeder Blick, jeder Satz und jedes Outfit. Vincent Cassel und Jeroen Krabbé sind herrliche Villians, hätte man doch auf sämtliche Szenen mit Bruce Willis und Julia Roberts verzichtet und vor allem Krabbé etwas mehr Spielzeit eingeräumt. Sehr abwechslungsreicher Film, voller kleiner und großartigen Ideen.

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