Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#10301421  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 13,123

gypsy-tail-windUnd dann, weil 10 Stunden viel Zeit sind, Keith Jarrett im Blue Note integral: Und verdammt ist das gut! Bin ab und an eingeschlafen und hab einiges nur im Halbschlaf mitgekriegt, aber „Autumn Leaves“, „I Fall in Love Too Easily“, „Desert Sun“ – also die langen, hypnotischen Tracks … und dann die lezte Zugabe („How Abour You“) – Wahnsinn! Übermorgen steht eine längere Zugfahrt an, für die ganze Box wird es nicht reichen, aber ich knöpfe mir das Ding wohl gleich nochmal vor – und mache es damit zum Soundtrack meiner Reise, warum auch nicht (im Flieger versuchte ich „Ptah the El Daoud“ zu hören aber die nervige – doch interessante, ältere Dame aus Indien, die vor wohl 40 Jahren fürs Goethe-Institut arbeitete, nach Süddeutschland – Tübingen u.a. – ging, um weiter zu studieren, und dann hängenblieb und seit langem in Stuttgart lebt – und der Lärm des Jumbos waren zu ablenkenkend … dennoch war ich von Gehörten mehr als angetan, Henderson und Sanders sind eine supergeile Kombination, einmal steigt Sanders als zweiter Solist direkt nach Henderson ein und spielt zuerst msl rasch eine waschechte Henderson-Phrase, bevor er ausbricht … der Rotzbengel

gemeiner trick, mich mit jarrett und alice coltrane zu reaktivieren ;-) aber es freut mich natürlich sehr, dass du ausgerechnet sowas zu deiner reisemusik machst. jarrett sollte super funktionieren, man hört ja auch die straße und die hitze durch die aufnahme durch, bei „i fall in love…“ gibt es einen bestimmten moment, wo de johnette auf ein kleines becken haut, da kippe ich innerlich weg, halbschalf, hypnose, was auch immer, das ist nicht nur musik, was die hier machen.

und sanders bei alice, ja, das ist ein trick von ihm, phrasen kopieren und dann ab ins eigene universum, hat er auch bei shepp und coleman gemacht. nur nicht bei john, da ist klar, dass er sich im ganzen davon lösen muss, sofort.

ich höre gerade viel miles, zweite 50er-hälfte, also mit john und gil, vor allem die zweite quintett-prestige-session hat es mir angetan, die härte von philly joe jones, die queere flamboyanz von garland und coltrane immer zu laut am anfang, überhaupt, dass die zusammenpassen, das kommt ja hier schon aus unterschiedlichen universen.

und ein bisschen verknallt bin ich in das neue album von anouar brahem auf ecm, mit dejohnette und holland und (tolle idee!) django bates. auch das eine reisemusik. aber du hast ja genug zeug dabei ;-)

--