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beatgenroll
sokrates
beatgenroll
Manchester Orchestra – „A black mile to the surface“
Und? Ich musste an Dich denken, weil es melodisch ist und relativ viel passiert.
Hmmh, da hat bei dem einen Gang noch nichts gezündet. Es blieb kaum was hängen. Die klingen ganz schön nach den Fleet Foxes, oder?? Ich muss da noch ein paar Mal ran.
Also wenn, dann klingen sie nach Mumford – und die sind wesentlich schlüssiger in der Melodiefindung als die Foxes.
irrlicht
@rym: Es gibt ein paar Sachen, die kritisch sind, das sehe ich auch so. Vor allem die Metalfans sind dort sehr krass unterwegs, da irritieren mich die extrem hohen Wertungen immer wieder. Das gilt auch bei einer Reihe von Einzelkünstlern, von Tom Waits bis Nick Cave. Bei Clementine fällt da m.E. zu wenig ins Gewicht. Obwohl sein Stil so unverkennbar ist, ist er für mich kein kontroverser Künstler im eigentlichen Sinne, wo die öffentliche Erscheinung unterbewusst in die Wertung vieler Personen miteinfließen dürfte.
Deinen ersten Punkt lasse ich außen vor (und habe ihn beim Zitieren weggelassen), weil das so weitschweifig wird. Generell sei angemerkt, dass Du die Bewertung von Musik stark auf die Musik selbst reduzierst, obwohl soviele andere außermusikalische Dinge eine Rolle spielen. Und dass Du den schwarzen Peter dem Hörer zuspielst. Ich bleibe bei meiner These, dass es genauso gut sein kann, dass ein Künstler sich verreitet und sein neues Werk einfach nicht so gut ist. (Allgemein gesagt, unabhängig von Clementine.)
Warum also „hält Clementine keine Melodien durch“? Vier Erklärungen:
1. Künstler fällt nichts Gescheites mehr ein („One-Hit-Wonder“)
2. Künstler ist sprunghaft und verliert Interesse („Grosses-Kind-Syndrom“)
3. Künstler steigt Erfolg zu Kopf, er hält sich für wichtig und meint, er muss was Ernsthaftes/Anspruchsvolles/Komplexes machen („Kunstkacke-Syndrom“)
4. Künstler hat sich bei Debut auf Kompromiss eingelassen, und macht nun die Platte, die er eigentlich machen wollte („Wahres-Gesicht-Syndrom“)
Was mir bei Clementine bei RYM auffällt: Das neue Album hat zwar eine nahezu gleich hohe Bewertung, aber die Zahl der Bewerter hat sich halbiert. Daraus kannst Du ein nachlassendes öffentliches Interesse schließen – und Dich fragen, woran es liegt. In Deiner Lesart ist die neue Platte zu sperrig und überfordert die Hörer, in meiner hat er sich verzettelt und am Publikum vorbeiproduziert.
zappa1Ich mach überhaupt nichts immer richtig, darum gehts auch nicht. Ich verstehe nur deine Argumentation nicht. Und da bin ich wohl nicht der einzige…
Es mag bei Dir anders sein, aber wenn man genau aufzeichnet, stellt man fest, dass man Platten nicht gleichmäßig hört. Ergebnis meiner Privatempirie ist ein logarithmisch-asymptotischer Verlauf, d.h. anfangs häufig, und dann wird es im Zeitablauf immer weniger. Diese Beobachtung gilt auch für meine absoluten Lieblinge. Wie Doctor Music richtig angemerkt hat, sind die Erinnerung und das Gefühl trügerisch. Ausnahmen mögen in Deiner Person die Regel bestätigen. Vielleicht gibt es aber auch unterschiedliche Arten von Musikhörern. Das müsste man untersuchen.
14. -19. Oktober 2017
2 mal
Manchester Orchestra – A Black Mile to the Surface
1 mal
Van Morrison – Moondance
Lucinda Williams – World Without Tears
Deep Purple – Who Do We Think We Are
Fee – Notaufnahme
Stoppok – Happy End im La-La-Land
Elbow – Little Fictions
Feist – Metals
Marla Glen – This Is . . .
The National – Boxer
Kings Of Leon – Only By The Night
Saga – Images At Twilight
Harry Chapin – Dance Band On The Titanic
Billy Joel – 52nd Street
Geoffrey Oryema – Exile
The Christians – Colour
Laura Marling – I Speak Because I Can
The National – Sleep Well Beast
The Black Keys – El Camino
The National – Alligator
Tina Turner – Foreign Affair
Charlie Sexton – Charlie Sexton
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams