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Anonym
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Morrisseys politische Auslassungen mögen mich auch etwas ratlos zurücklassen, aber fällt es mir ohnehin leicht ihn angesichts seines späten Werkes rechts (sorry, konnte nicht anders) liegen zu lassen. Aber ernsthaft, allerhöchstens ergibt das doch eher ein tragisches Bild einer Entfremdung zwischen ihm & seinem Publikum & seiner Umwelt, die nicht mehr als Abgrenzungsfolie funktioniert. Die Frage, warum er hier keine küntlerische Bearbeitung der Situation findet ist doch die interessante Frage. Prinzipiell finde ich seine Aussagen, außer(!) dass sie mir richtungspolitisch natürlich auch nicht zusagen um das mindeste zu sagen, auf keiner qualitativen Ebene besser als die permanenten als konsensuell wahrgenommenen Verlaubarungen von Kalibern wie Rhianna et al. per Tweet.
Das ist im Endeffekt der gleiche politische Dummsprech, der keinerlei Mühe darauf verwendet, sich mit irgendeiner Ursache oder Konsequenz seiner Aussage auseinander zu setzten. Es würde mich deshalb nicht die Bohne davon abhalten, könnte mich Morrisseys spätes Werk überzeugen, mich damit zu beschäftigen. Es mag Zeiten & Situationen geben, in denen eine Komplettablehnung legitim scheint. Aber ehrlich, glaubt irgendwer Morrissey eignet sich zum Posterboy einer Neuen Rechten?
Darüber hinaus ist er doch ohnehin schon immer dezisionistischer Denker. Leider mittlerweile nicht mehr in Songs, sondern weniger anspruchsvoll als eine Art Quartalspöbler. Diese boulevardeske Empörungshaltung kann ich da nicht verstehen. Die ist mir gleich suspekt, wie das Abfeiern irgendeiner verlauteten genehmen politischen Botschaft.
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