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17.11.1975, paris, maison de la radio
pharoah ist ende 1975 offensichtlich mit einem quartett auf frankreich-tour und stößt dort auf sehr viel liebe, wie man an diesem frenetischen closer hören kann.
das quartett hat es allerdings in sich – danny mixon ist der überraschende pianist (joe bonner hatte die sanders-band damals noch nicht verlassen), calvin hill ist noch mal dabei, und an den drums sitzt hier und für die nächste zeit greg bandy.
die drei sind durchgehend on fire. in anderen ausschnitten hört man mixon an der schweren kirchenorgel des saals, in einem freien duett mit hill (nur mit bogen), bevor die band in einen schnellen groove fällt, sanders ein schönes, melancholisches solo spielt, dann eine seiner irren unbegleiteten zwischenspiele einschiebt und an den im post-tyner-modus völlig durchdrehenden mixon abgibt (könnte ein direkter lehrmeister von leuten wie kenny kirkland sein). es folgt ein schönes hill-solo zu den sounds des vermaledeiten harmoniums (auch mixon?) und bendian beginnt sein solo aus der stille heraus, mit abstrakten kommentaren von mixon. percussionorgie, sanders-geschrei, das melancholische thema, schließlich im halben tempo und latin beat das schöne ausfaden der band. das hätte man alles doch sehr gerne mal auf einem vernünftigen tonträger vorliegen. an inspiration fehlt es sanders auch post-impulse kein bisschen.
das tollste ist aber wirklich „love is everywhere“, von sanders geshoutet, in einem ausflippenden latin beat gespielt, schließlich im duett mit dem publikum ins universum verabschiedet. „love is everywhere… love is everywhere… in paris… in paris…“ und paris so: „yeah!“
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