Antwort auf: Steven Wilson

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<h3>Kindheitstraum: Pop-Ikone</h3>
„Mein Kindheitstraum ist, eine ähnliche Pop-Ikone zu werden wie Prince oder David Bowie, mit denen ich aufgewachsen bin. Wie viele Kids, wollte ich ein Stück davon. Und ein Teil von mir arbeitet immer noch daran, den Mainstream-Pop zu erreichen. Allerdings ohne blöde Songs zu schreiben oder große Kompromisse einzugehen. Eben wie in den 80ern, der goldenen Zeit der Popmusik, in der man ambitioniert und kreativ sein konnte. In der man den Hörer mit ernsten Texten, anspruchsvoller Musik und einer cineastischen Produktion konfrontieren – aber durchaus einen Nummer-1-Hit oder ein Nummer-1-Album haben konnte. Das ist im 21. Jahrhundert unmöglich.“

Steven Wilson möchte also eine Pop-Ikone werden, den Pop Mainstream erreichen. Diese Aussag finde ich doch sehr überraschend und fast schon widersprüchlich zu seiner bisherigen künstlerischen Tätigkeit bei „Porcupine Tree“ oder seiner Solokarriere. Auch „Blackfield“ ist keine Musik für den Pop Mainstream. Wenn das wirklich sein Ziel sein sollte, dann benötigt er einen guten „Pop“ Produzenten. Wilson alleine wird das nicht schaffen. Und er benötigt einen guten Sänger/Sängerin, denn seine Stimme hat doch mittlerweile deutliche Gebrauchsspuren bekommen.

Ich mag Peter Gabriel, ich mag Kate Bush, ich mag Talk Talk…aber mit der neuen Wilson tue ich mich schwer (habe sie mir doch zugelegt). Nach den ersten Durchgängen vermisse ich den roten Faden, es wirkt etwas zusammengestückelt, fast schon bemüht. Der Spagat zwischen Anspruch und Pop-Mainstream scheint nicht ganz aufgegangen zu sein. Schade, denn Wilson kann richtig gute Pop Songs schreiben, zumindest konnte er das mal. Hier fiel mal das Stichwort „Lightbulb sun“, leider höre ich einen deutlichen Qualitätsabfall der neuen Platte.

 

P.S. „OK Computer“ mochte ich auch nie sonderlich (um mal den RS zu bemühen), „KID A“ ist mein persönliches Meisterwerk von Radiohead. Vielleicht schafft Wilson in Zukunft seine Version von „KID A“, das wäre mir deutlich sympathischer, ich meine damit den Mut mehr „Experiment“ zu wagen.

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