Antwort auf: Steven Wilson

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gruenschnabel

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pink-nice3
„Diese elf Songs spiegeln das Chaos der Zeiten, bedrückend, aber unfassbar schön. Alles strahlt Unfehlbarkeit aus, jeder Ton hat Endgültigkeit, jeder melodiöse Hakenschlag ein Ausrufezeichen dabei.“ [RS zitiert nach pink-nice]

Wenn das das „Chaos der Zeiten“ spiegeln soll (Kunst spiegelt eh nicht die Wirklichkeit), dann würde mich dies großer Befürchtungen entledigen. Ich empfinde „To the bone“ als überwiegend recht brav und konventionell, um subtile Atmosphäre bemüht, um Geistvolles weniger. Klanglich wird oftmals (sehr gekonnt, aber für mich zu wenig geerdet produziert) ein Riesenraum aufgetan, der mit den sehr einfach strukturierten Ebenen von Melodik, Harmonik, Rhythmik und Dynamik einfach nicht angemessen korrespondiert.
Was ich ungeachtet der mangelnden Distanz, die der Verfasser hinsichtlich seiner Wortwahl an den Tag legt, nachvollziehen kann: Es wirkt in der Tat so, dass jeder Ton wohlkalkuliert seinen Platz einnimmt, auch wenn mich das nicht immer ästhetisch überzeugt. Aber mit den Begriffen „Endgültigkeit“ und „Unfehlbarkeit“ wird dieser Umstand der großen künstlerischen Kontrolle und Souveränität, mit der Wilson gestaltet, in einen ebenso überzogenen Bereich gerückt, wie ich es bei den Songs hinichtlich ihrer übertriebenen aufgedonnerten Inszenierung empfinde.

zuletzt geändert von gruenschnabel

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