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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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clasjaz
Fischers Aufregung bereits im schlichten C-Dur-Präludium des ersten Buchs ist, fällt mir wohl endlich auf, atemabschnürend. Dagegen ist Gould ein abgeklärter alter Meister. Was erstaunlich ist, da Fischer hier bereits fast so alt ist, wie Gould gerade mal wurde und sein Wohltemperiertes Klavier beim punctum mortis nun doch zehn Jahre auf dem Buckel hatte – und alles andere als gegen Gould gesagt ist. Überhaupt erstaunlich, um noch mal auf die Buschs zu kommen, @soulpope, wie die „frühen“ Leute bereits so viel hatten, was dann zwar Einfluss nahm und auch forderte, aber nicht immer wieder erreicht wurde. Ich rede hier aber nicht der Lust der alten Aufnahmen, knackerhaft, ein Loblied – mich wundert’s nur. Schnabel gehört auch dazu, bei Schubert wohl auch Eduard Erdmann, persönlich fremdele ich mit ihm allerdings immer noch. Gegenbild ist für mich gerade Klemperer, dessen Schumann, vierte Symphonie, ich zuvor gehört habe. Hätte er doch die Finger davon gelassen, war mein erster Gedanke, der sich dann nicht mehr änderte. Schumann ist eben nicht Beethoven, da kann man nicht einfach drüberbügeln. Und ich brauche dann wohl doch noch die neuere Ausgabe der Orchesterwerke von Schumann mit Holliger.
Alt aka historisch sicherlich nicht synonym für „state of art“ aber der Antrieb Eigenes zu schaffen ohne dem Zwang Neues zu (re)produzieren war des öfteren von nachhaltigen Werksichten geprägt …. Erdman und Schubert bei mir auch kein „match made in heaven“ …. wie schon hier gebeichtet habe ich schon merkbaren Abstand zu Schumann, die Holliger Audite Aufnahmen könnten uauflängere Sicht eine Öffnung bewirken ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)