Antwort auf: Lorde – Melodrama

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irrlicht
Nihil

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coral-room Hast du auch schon „Melodrama“ gehört?

Nun ist es soweit. Du hast ja schon viel Gutes zu „Melodrama“ geschrieben, sodass ich gar nicht mehr weit ausholen muss. Für mich ist dieses Album genau so stark, wie ich es mir erhofft hatte, es aber kaum für möglich gehalten habe. Das heißt: Ich höre nur starke Tracks, durchweg. Dazu ist das Album ungeheuer eindringlich und thematisch kohärent. Man mag die Herangehensweise altklug finden, eben weil „Melodrama“ so reif, ungeschönt und intensiv ist, ich finde aber, dass Lorde sich nicht in großen Erzählungen verstrickt, sondern eine gescheiterte Beziehung zum Epizentrum eines ganzen Albums macht – und zu einem Einblick in Ihre Generation. Ich bin überrascht, wie mutig das Album ist und ich finde im Grunde in jedem Track eine aufregende Stelle, die ich so noch nicht gehört habe. Die „Broadcast the boom boom boom boom and make ‚em all dance to it“-Hook in „The Louvre“, die tief berührende Ehrlichkeit von „Liability“, die Bläser in „Sober“, das überirdische Streicher-Arrangement von „Sober II (Melodrama)“, die Art, wie „Hard feelings/Loveless“ mal eben alles pulversiert, was man über eine junge Pop Künstlerin zu wissen glaubte. Dazu der lyrische Strang selbst, der Rhythmus in Ihrem Gesang und die Tatsache, dass ich lange kein Album mehr gehört habe, das den Begriff „Electro Pop“ so gut auf einen Nenner bringt. Mich wundert nicht, dass Grimes ein großer Einfluss für Lorde ist, die Parallelen sind unverkennbar.

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Hold on Magnolia to that great highway moon