Antwort auf: blindfoldtest #24 – vorgarten

#10225931  | PERMALINK

vorgarten

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brandstand3000<
#2

„until my mother spoke of soles tied to my feet“

hatte schon überlegt ob vielleicht doch die seelen gemeint sind, die da im acker unter den füßen liegen.
hat natürlich nichts mit ihr zu tun, aber stilistisch erinnert sie mich auch an joni mitchel.

interessant, letzteres wäre mir nie eingefallen. aber jetzt, wo du es sagst. da ich die sängerin kenne, hätte ich nie daran gedacht, dass man sie in eine weiße musiktradition stellen könnte.

brandstand3000<
#5
ghost notes hin oder her, so richtig groovt der beat nicht. das finde ich aber hier reizvoll und die „reibung“, also gerade gut. und ihr seid alle gemein zur harfe. mich hat das zitat amüsiert. geschmackssache.

nein, es groovt federleicht. und die harfe hat eher das problem, hier wie ein gimmick eingesetzt zu werden, nicht nur, dass ihr wenig mehr als das zitat einfällt.. aber dass es dann noch prokoviev sein muss, hallo, ich bin ein klassisches instrument… dabei ist die interpretin durchaus im jazz zuhause gewesen.

brandstand3000<
#6
absolut ernst gemeint. aber für mich darf’s ja eh musical und hollywood sein. schmalzig ist das schon, aber ganz edler schmalz mit rubinen und smaragden. also hat der pianist vielleicht wirklich was zu sagen.
„perlend“ ist natürlich ein echt flacher begriff, aber es klingt halt einfach wie die bläschen im champagner.

klar tut es das. und ich finde auch, dass das hier mit tiefe zusammengeht. zumal das ganze setting very serious ist.

brandstand3000<
#10
shazamt hab ich nur, weil ich gleich das ganze album haben wollte; hör ich gleich auf der heimfahrt. und baff war ich, weil ich sicher war, hier würde ein mann singen. ist aber eine frau, oder? der religiöse text bedeutet mir nichts, das ist einfach ein genre. wenn sie jetzt gegen abtreibung oder homoehe singen würde, wäre das was anderes. aber „lord have mercy on me“, das könne wir doch alle brauchen. (nur dass der lord tot ist, bzw. seit 2000 jahren im urlaub.)
insofern ist #11 auch nicht wirklich religiös für mich. man könnte halt nur meinen, dass das was trompete und tenor hier rauslassen schon so übermenschlich, außermenschlich ist, dass das von heilgen geist oder dem spagetti monster kommen muss. trance halt. vom feinsten.

also in #10 singt ein mann, der aber nur gast ist (ich finde diskografisch nur ein gospelalbum, auf dem er auch etwas soliert, und dabei sehr viel mehr aus sich herausgeht). ich glaube, wie genau bestimmte afrikanische trance-erfahrungen in den christlichen amerikanischen kirchen aktualisiert wurden, ist kulturgeschichtlich ein sehr interessantes thema. und hier geht das dann ja als programmmusik nochmal ganz woanders hin. und in #11 dreht sich alles im rhythmus und hat keine lust mehr auf anfang, mitte, ende, fortschritt und happy end…

brandstand3000<
#15
stimmt, den zappisten und progger in mir spricht das schon an. aber es hat dazu dann noch ein etwas wavige strenge finde ich, bei aller albernheit. sehr gerade, sehr zackig.

ja, zappa würde sowas eigentlich nicht machen, oder? das ding dann auch tänzerisch funktionieren zu lassen. auch wenn ein tanz dazu ziemlich bescheuert aussehen würde. zackig halt.

brandstand3000< #16
wächst schon gehörig. tatsächlich ist der rhythmus der klavierfigur wirklich hypnotisch; dieses vorgezogene, eigentlich nicht so kompliziert, aber für mich schwer mitzuzählen. die melodien von gesang und flöte haben auch was brasilianisches finde ich.

interessant. führt in eine falsche richtung, höre ich aber jetzt auch. thomas meinecke würde jetzt wieder mit dem „ozeanischen“ kommen, da fließen dann auch nord- und südamerika in die gleiche richtung.

brandstand3000#17
die sängerin ist unbedingt charismatisch. aber ob man den bass sound jemals so fetischisieren wird, wie zb. den gitarrensound bei #14? obwohl der hier ja keinem gefällt. ich find ihn schon ein bisschen geil.

also mit der e-bass-fetischisierung hat thundercat ja ganz guten erfolg. dieser hier murmelt aber weniger, sondern strahlt, hat muskeln. ich hätte da aber auch nicht allzuviele vergleiche, im jazz hat marcus miller da die standards gesetzt. irgendwie geht das aber schon eigentlich auf pastorius zurück, glaube ich.

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