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Dass man nie ernsthafte Versuche anstellte (Überlegungen mag es vielleicht gegeben haben), Lena in den USA zu etablieren spricht nur für die Vernunft von Lena bzw. ihrem Management. Der ESC ist in den USA praktisch ohne Relevanz, ihre ersten beiden Alben im Raab-Sound wären in den USA nach jeglichem menschlichen Ermessen chancenlos gewesen. Crystal Sky war Lenas erste Platte, die tatsächlich internationales Format im Sinne von Massenkompatibilität hatte, doch hätte man für die Promo einer in den USA unbekannten noch dazu deutschen Sängerin Millionen in die Hand nehmen müssen, um sie auf dem amerikanischen Markt einzuführen. In Zeiten einbrechender Umsatzzahlen wäre am Ende ein Null-Summen-Spiel gestanden, möglicherweise sogar ein Verlust. Auch im Internet-Zeitalter geht ohne Promo gar nichts und die kostet, ein paar Youtube-Clips reichen da nicht aus.
Europa übernimmt zwar willig alles was an Pop-Musik aus den USA kommt, die USA selbst aber sind weitgehend immmun gegen nicht US-stämmige Künstler. Allenfalls Briten haben reele Chancen auf dem US-Markt. Aber sogar ein Robbie Williams hat zu Zeiten seiner größten Popularität in den USA keinen Fuß in die Tür gekriegt. Wie gesagt, die USA sind de facto immmun gegen Pop-Künstler von außen, kommt es doch einmal zu einer Infektion wie seinerzeit durch Nena und Falco ist die Sache aber schnell ausgestanden, wie man gesehen hat. Die US-Charts sind bestimmt von Rap, Hip-Hop und singenden Disney-Stars die nackt auf Abrißbirnen schaukeln und ihre Konzerte vorzugsweise als gedrillte Tanz-Mariechen in Unterwäsche absolvieren, Gesang vom Band natürlich. Insofern bin ich ganz froh darüber dass Lena nicht Teil dieses Zirkus wurde/werden wollte/werden durfte. Sie hat in Deutschland zwei Nr.1-Alben und zwei Nr.2-Alben, ihr Claim ist damit ganz gut abgesteckt, Weltherrschaftsfantasien scheinen sie vernünftigerweise nicht zu plagen. Pop-Königin von Deutschland zu sein ist ja auch nichts Kleines.