Antwort auf: Steven Wilson

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irrlicht

mrflingkingMir ist „Pariah“ zu vorhersehbar komponiert. Oh, am Ende wird es dramatisch laut. Wie überraschend. Mir geht es ansonsten mit Steven Wilson ähnlich wie irrlicht: Zu steril, zu perfekt.

Wobei ich das nicht generell verstanden wissen will. Ich müsste mir die ganzen Alben, die hier von Wilson (auch unter Blackfield und PT) stehen eigentlich mal wieder anhören, aber mir scheint, dass seine Herangehensweise zunehmend lieblicher wird. Leichten Schmalz gab es schon immer, auch zu Zeiten von „Stupid dream“ und „Lightbulb sun“ und unter Blackfield sowieso, anderseits hat Wilson aber auch begnadete Tracks wie „Sentimental“ geschrieben, die ich für meinen Teil ziemlich brilliant finde. Überirdische Melodie. Ansonsten finde ich aber schon, dass es Wilsons Naturell gut zu Gesicht steht, wenn er ein paar erdende Begleitmusiker um sich hat. „Pariah“ klingt vom Gefühl eher wie ein durchschnittlicher Anathema Track.

Also gut, dann etwas sachlicher:

Wilson beschreibt selbst, dass seine Musik „weiblicher“ geworden ist. „Hand.Cannot.Erase“ beschreibt das Leben einer Frau, deshalb ist die Dazunahme weiblicher Gesangspartnerinnen auch kein Zufall. „Pariah“ gefällt mir sehr gut. Der Gesang von Wilson ist sehr unaufdringlich, wie z.B. oft zu „Studpid Dream“ oder „Lightbulb sun“ Zeiten, schön mit Hall aufgepeppt, die Melodien sind sehr gut, doch das beste ist der Gesang von Ninet Tayeb. Zum ersten Mal sind beide Stimmen perfekt in Szene gesetzt.

Mit „Song of I“ kann ich erstmal wenig anfangen. Aber ich will nicht vorschnell urteilen, habe den Song erst eins/zweimal gehört.

Laut Wilson standen für die neuen Songs folgende Platten Pate:

Kate Bush „The hounds of love“

Tears for fears „The seeds of love“

Talk Talk „The Colour of spring“

Die ersten beiden kenn ich fast auswendig, tolle Musik. Mit Talk Talk konnte ich erst ab „Spirit of Eden“ was anfangen. Und das Solo Album von Mark Hollis ist weltklasse.

P.S. Wenn Du schon Anathema so lobst (was ich im übrigen überhaupt nicht nachvollziehen kann, für mich eine drittklassige Band, Wilson ist Lichtjahre voraus), dann verstehe ich überhaupt nicht, wie Du den Begriff „Schmalz“ mit Wilson in Verbindung bringst. Schon gar nicht bei „Stupid Dream“ oder „Lightbulb Sun“.

Mir gefällt der Gesamtkatalog von Porcupine Tree insgesamt jedoch schon besser, als der Gesamt Solo Output von Wilson bisher.

 

 

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