Antwort auf: 24.06.17 „The Glory of the Human Voice“ reloaded + gypsy goes jazz # 55

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lucy-jordan
Metalmama

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17.

Irma Victoria – Heart of darkness (M. Hall); Memorial: Irma Victoria 1923 – 2000, Finest Moments and famous last Words, 2001.

Die wohl absonderlichste Sängerin, die Dänemark erlebt hat – Irma Victoria. In jungen Jahren, – sie wurde 1920 geboren, – sang sie Couplets im Kabarett, wurde dann Hausfrau und eine Freundin der Mutter von Martin Hall, dem exzentrischen Wunderknaben des dänischen Postpunks und Waves der frühen 80er. Hall überredete sie zum Singen, schrieb und arrangierte für sie und brachte in den 90ern zwei Alben heraus, die dazu führten, dass man sie für einen Joke, einen Fake hielt. Dieser Eindruck mag entstehen, ist Irma Victoria doch eine Frau mit flacher, brüchiger, alternder Stimme, die tonlos verstörende Zeilen über Tod, Krankheit und Vergängnis murmelt, unterlegt mit beunruhigenden Miniatur-Melodien oder theatralischen Klangteppichen. 1991 wurde sie für den skandinavischen Grammy nominiert und trat erstmalig öffentlich mit Martin Hall auf, womit sie in der realen Welt des Showbiz ankam. Für sie muss diese Veranstaltung – den Grammy erhielt im Übrigen Björk – ein wesentliches Highlight ihres Lebens gewesen sein. Irma Victoria starb im Jahre 2000 im Alter von 77 Jahren, und Hall brachte eine Art von „Best of“ heraus – Memorial – darauf Songs der Dame, verknüpft mit Aufzeichnungen von Gesprächen, die er mit ihr am Krankenbett machte. Das ist durchaus ein wenig morbid, aber auch hochmoralisch, schreibt der Undertoner: „Mit Memorial hält man das Fegefeuer in Händen.“

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