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Album des Monats Mai 2017
Sugarfoot – The Santa Ana (2LP, Crispin Glover Records)
Besetzung:
Øyvind Holm – vocals, guitar
Bent Sæther – bass, guitar, vocals
Even Granås – drums, vocals
Thomas Henriksen – keyboards, vocals
Hogne Galåen – guitar, vocals
Roar Øien – pedal steel guitar, banjo, dobro, vocals
Trackliste:
The Nightingale
All Dried Up
A Repossesed Blues
Hungry Men
Schmogne
My Buzzing Telephone
Blisters On My Mind
Already Counting
Coastal Postcard
Snakes And Ladders
A Cog In Your Wheel
Mighty Pharaoh
Santa Ana (Hats Off To Shakey)
Bereits das vierte Album der Band aus Norwegen, genau ein Jahr nach dem letzten tollen Album „Different Stars“ erschienen. Die ersten beiden LPs dieses Motorpsycho Ablegers kenne ich gar nicht, muss ich zugeben. Das vorige hatte mich aber vor einem Jahr sehr positiv überrascht. Na ja, Ableger von Motorpsycho ist vielleicht etwas übertrieben. Es ist ja nur der Bassist Bent Saether, der in beiden Bands spielt, singt und komponiert. Als Americana wird die Platte verschiedentlich annonciert. Das ist nicht völlig falsch, greift aber viel zu kurz, finde ich. Die Band aus Trondheim bedient sich auf vielfältige Weise in der Geschichte der Pop und Rock Musik. Natürlich kommt da viel Amerikanisches vor. Westcoast Rock mit einer Unbeschwertheit und Leichtigkeit gespielt, die man sonst nur von The Grateful Dead oder The Eagles zu hören bekommt. Klar sind da auch mal Banjo oder Slide Gitarre dabei, aber auch so quecksilbrige Gitarrenläufe, die Jerry Garcia oder John Cippolina kaum besser hinbekommen hätten. Und möglicherweise hat es sich ja auch positiv auf den Spirit und den Klang der Platte ausgewirkt, dass sie wie schon der Vorgänger in Kalifornien entstand. Aufgenommen im Rancho De La Luna Studio in Joshua Tree und gemixt im White Buffalo Studio in L.A. Doch bei aller Affinität zu Kalifornien und den guten Traditionen Amerikas, hört man im Songwriting und in den Melodien zuweilen auch den Einfluss britischer Musik der Siebzigerjahre etwa. So ein bisschen Marc Bolan oder David Bowie haben sich unter all der Americana versteckt. Und in dem einen oder anderen Song wird eine verschrobene, ja exzentrische Geschichte erzählt, ganz nach britischem Vorbild. Wie schon die vorige Platte ist auch diese hier wieder sehr eingängig und gefällig produziert, ohne deshalb in den Mainstream abzugleiten. Während das Rhodes Piano mitunter gar die Doors evoziert, lassen ungewöhnliche melodische Brechungen sogar für kurze Momente an eine Art Prog Pop denken. Ein vielschichtiges Album ohne Zweifel. Der Titeltrack „Santa Ana“ ist mit seinen mehr als 15 Minuten Länge eine sehr entspannte und auch beeindruckende Hymne an das südkalifornische Lebensgefühl wie es der typische Nordeuropäer wohl empfindet. Am Strand liegen und träumen, oder aber auf einem flirrenden Highway im heißen Wind dahingleiten. Beides geht bei dieser Musik.****
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