Antwort auf: Lena – Gemini

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str8-ballin
alle augen auf sie

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Mal ne xl Hörprobe vom neuen Song If I Wasn’t Your Daughter:

Stilistisch gesehen bin ich sicher nicht der 1. Adressat für derartige Songs. Thematisch dann wohl schon eher. Solche Songs gehen, mit wenigen Ausnahmen, nur an mich, sollten sie in nem Cōnfugium von einem starken Album existieren. Crystal Sky hat gezeigt, wie ruhigere Nummern nicht klingen sollten. Bisher waren diese Stücke der früheren Lena-Alben immer sehr annehmbar: während das ohnehin, zu recht, auch heute noch von vielen geliebte USFO-Mr. Curiosity auch in der Studioversion viele Fans feiert, so muss man selbst einem Caterpillar In The Rain einen gewissen (möglicherweise nostalgischen) Charme auf My Cassette Player zusprechen, und dass Push Forward eine der Perlen aus Good News ist, ist denke ich auch kein Geheimnis. Mit Stardust ist es Lena erstmals gelungen, eine Vielzahl an „Balladen“ oder „zartes Liedgut“ in einem Album zu platzieren, ohne dass Konsumenten wie ich glauben mussten es handele sich um Lückenfüller. Die „Power-Ballade“ Moonlight und das leicht geniale Cover von „Ben’s Brother“ Time nicht mal mitgezählt, sind da gleich drei Tracks von eher starker Natur. Das nüchterne aber keineswegs mittelmäßige sondern sehr Detailverliebte Day To Stay, dem musikalischen Leckerbissen To The Moon und der Genialität in Form von Goosebumps. Leider stellt das (noch) aktuelle Album dahingehend einen Rückschritt dar, Sleep Now ist nicht mehr als übelste Stangenware und demonstriert vortrefflich wie solche Songs nicht klingen dürfen – es ist quasi die schlechte Version von Schlaft alle – und auch Home ist, der Thematik des Songs zugrunde liegend, zähneknirschend gerade mal ohkaiy.

Im Vorfeld, habe ich, bewusst, nigs zu If I Wasn’t Your Daughter geschrieben, da, wie auch bei Home, die Thematik allein schon einen großen Song fordert. Und ja, über das Thema habe ich tatsächlich schon öfter nachgedacht, da ich es, aus Lena-philosophischer Sicht, für ein überaus interessantes Thema halte. (Habe auch zwei sehr fundierte Gedanken dazu, jedoch noch nie etwas dazu geschrieben – allein aus Anstand!)
Ich bin ehrlich, hätte sie diesen Song verkackt hätte ich „im Strahl gekotzt“ – ich hätte es als eine persönliche Beleidigung aufgefasst. Hat sie aber nicht, Lena kann es noch. If I Wasn’t Your Daughter ist eine starke Nummer.

Diese „Acoustic Version“ ist, logisch, musikalisch minimalistisch aber nicht langweilig da sie textlich nicht hörbar repetitiv sondern abwechslungsreich ist. Zudem höre ich, wie der Song textlich an fahrt gewinnt – obwohl er dies ja nicht wirklich tut. Er galoppiert dramaturgisch. Textlich echt nicht schlecht, vereinzelt leicht naiv/unsicher, was aber durchaus positiv zu verstehen ist, da es sowohl zum Thema als auch zum Song selbst passt. Ansonsten finde ich darin handwerklich sehr sauber geschrieben Passagen ohne dass diese wie Fließbandarbeit muffen sondern viel mehr nach feinster Manufaktur anmuten – herrlich. Stumpfe Kreativität ist Mittelmaß, die Kreativität dieser Zeilen ist in geringer Anhäufung (wie beschrieben) unsicher, überwiegend aber sehr frei, frei der sonstigen Unterdrücker. Hört sich gut an.
Besonders möchte ich den Schluss hervorheben, muss dazu aber etwas weiter vorne im Song einsetzen: beim ersten „couldn’t love-love-love-love you like this“ war mein erster Gedanke sowas wie „jetzt kommt der Kitsch“, obwohl ich nicht wirklich an „Kitsch“ dachte, […Macash überlegt gerade…], schwer zu beschreiben, komme nicht aufs Wort, ehem… hatte kurz das Gefühl ein strahlend dramaturgisch galoppierender Schimmel drohe mir mit dieser Stelle, in einen breakdancenden Furios D zu mutieren sodass der Track kurz vor dem Ziel noch kurz dem hippen Mainstream erliegt weil man so als „cool“ und besonders einfallsreich auffällig wird… aber nee, falscher Alarm. Diese Stelle wurde nicht 14 mal wiederholt, sondern lediglich noch ein mal ganz am Schluss. Jedoch werden hier nicht etwa die vorangegangenen Takes genommen, hier wird, wie es sich gehört, pur und individuell ausgeklungen. Gefällt mir sehr gut, dieser Schluss – sehr unaufgeregt im Geschmack, macht nachdenklich im Abgang.

Toll eingesungen von Lena. Sie verleiht den Strophen einen schönen Charakter. Wie ich es mag. Selbst die hohen stellen gefallen mir sehr. Bin gespannt auf ihre Interpretation „nachher“ bei „SmS“.

If I Wasn’t Your Daughter (Acoustic Version) ★★★★1/2

(Der Zusatz-Titel „Acoustic Version“ lässt mich hoffen, dass da ne „Album Version“ existiert die vielleicht mit einem Beat unterlegt ist. Was ich definitiv begrüße. Sicher ist für viele diese „Acoustic Version“ von idealer Natur. Aber nicht für mich. Ich sage dass da noch was geht. Mit nem Beat der marschiert, nicht im Sinne von „Uptempo/Rambazamba“ sondern vielmehr im Sinne von „energetisch/treibend“. Einen stumpfen, druckvollen Beat und zudem ein paar Akzenteffekte hier und da…)
ich grad so

zuletzt geändert von str8-ballin

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