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Album des Monats April 2017
The Black Angels – Death Song (LP, Partisan)
Besetzung:
Alex Maas – lead vocals, bass, harmonium
Christian Bland – guitar, mellotron, bass, organ, vocals
Jake Garcia – guitar, bass, vocals
Stephanie Bailey – drums, percussion, organ
Kyle Hunt – bass, guitar, organ, synthesizer
Trackliste:
Currency
I’d Kill For Her
Half Believing
Comanche Moon
Hunt Me Down
Grab As Much (As You Can)
Estimate
I Dreamt
Medicine
Death March
Life Song
Als sich im Jahr 2004 in Austin, Texas, eine Handvoll junger Musiker zusammen fanden, um ihrer gemeinsamen Vorliebe für den Psychedelic Rock der späten Sixties Ausdruck zu verleihen, nannten sie sich The Black Angels inspiriert vom „Black Angel‘s Death Song“ auf dem Album „The Velvet Underground & Nico“ aus dem Jahr 1967. Und nun nennen sie ihr fünftes Studioalbum „Death Song“. Mehr Hommage geht kaum noch. Allerdings sollte man sich nicht täuschen. Die Musik der Texaner erinnert nur entfernt an die legendäre Band aus New York, die damals ja weitgehend unbemerkt vom großen Publikum im wahrsten Sinn des Wortes Underground war. Später dann gründete fast jeder junge Musiker, der sie entdeckte, selbst eine Band. Aber das ist eine andere Geschichte. Auch The Black Angels machen keineswegs Musik für das breite Mainstream Publikum. Dabei ist ihre Musik weder sperrig noch anstrengend. Im Gegenteil, man kann sich darin verlieren, tief eintauchen in Soundscapes und phantasievolle Klanglandschaften. Man braucht bei dieser Musik keine psychedelischen Drogen, um vollkommen abzufahren. Mit Roky Erickson haben The Black Angels eine Zeit lang gemeinsam musiziert. Und von dessen 13th Floor Elevators hat sicher das Eine oder Andere abgefärbt. Auch die frühen Pink Floyd dürfen durchaus als Referenz dienen. Aber im Grunde spielen die Jungs und das Mädel an den Drums ihre ganz eigene Musik. Manchmal von schweren Fuzzgitarrenriffs getragen, dann wieder von hypnotisch wippenden Bassrhythmen getrieben. Hier und da Orgelriffs, melodische zum Teil mehrstimmige Gesänge, psychedelische Soundeffekte und reichlich Echo und Hall. Man kann wie gesagt eintauchen in die Musik, sich fallen lassen. Aber auch genaues Zuhören bringt Gewinn. Nicht nur der Opener „Currency“ enthält ein politisches Statement zur Lage der US Nation, wenn man so will. In „Comanche Moon“ nimmt der Sänger die Perspektive der amerikanischen Ureinwohner ein, die noch immer vielfach um ihre Rechte kämpfen müssen. Auch andere Texte enthalten zum Teil nicht immer ganz offene Botschaften. Die Vaterlandsliebe der jungen Texaner hat offenbar einen Knacks bekommen durch die jüngeren politischen Ereignisse. Aber völlig unabhängig von Botschaften und lyrischen Ergüssen, diese Platte ist nichts weniger als ein Meisterwerk des psychedelischen Rock. Die beste Platte der Band bislang und ein Anwärter auf eine Spitzenposition in diesem Jahr. ****1/2
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