Antwort auf: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Album des Monats Februar 2017

King Gizzard & The Lizard Wizard – Flying Microtonal Banana (LP, Heavenly)

Besetzung:

Stu Mackenzie – vocals, guitar, flute
Ambrose Kenny Smith – vocals, synths, harmonica
Joey Walker – guitar
Cook Craig – guitar
Lucas Skinner – bass
Eric Moore – drums
Michael Cavanagh – drums

Trackliste:

Rattlesnake
Melting
Open Water
Sleep Drifter

Billabong Valley
Anoxia
Doom City
Nuclear Fusion
Flying Microtonal Banana

Seit rund sieben Jahren machen diese Jungs nun schon gemeinsam Musik. In Melbourne, Australien, haben sie sich bereits in der Schule kennen gelernt und den Grundstein der Band gelegt. Sie waren von Anfang an sehr produktiv. Und von Anfang an haben sie Wert auf schön gestaltete Vinylplatten gelegt, die sie in den ersten Jahren noch selbst herausbrachten. Die Musik der Lizards ist schwer einzuordnen. Zu Beginn spielten sie archaischen Garage Rock, der durchaus schon krautige Einflüsse aufwies. Bald wurde es psychedelischer aber nichtsdestotrotz auch noch Krautrock-lastiger, wobei, wie der Bandname bereits nahelegt, ein gewisser Einfluss des Lizard King nicht zu verhehlen ist. Seit 2015 ist die Band im UK bei Heavenly unter Vertrag. Und seitdem ist sie noch produktiver als zuvor schon. Allein für dieses Jahr sind bereits zwei weitere LPs angekündigt. Aber bleiben wir beim vorliegenden Werk. Schon auf der vorletzten Platte war eine Erweiterung des Klangspektrums in Richtung leicht und locker gespielten Popsikes zu bemerken. Dagegen wies die vorige LP eher eine gewisse Affinität zum Grunge auf. „Flying Microtonal Banana“ ist nun das neunte Album der Band. Es entstand im bandeigenen Studio in Melbourne. Die Band läutet damit einen Zyklus von insgesamt fünf LPs ein, die unter der Überschrift „Explorations Into Microtonal Tuning“ erscheinen. Der geneigte Leser möge sich selbst aus geeigneten Quellen (von mir aus z.B. Wikipedia) über mikrotonale Musik informieren. Da meine Kenntnisse der Notierung von Musik und von Musiktheorie nur rudimentär sind, kann ich dazu wenig sagen. Jedenfalls klingt es für mich so, als würde die Band verstärkt exotische Einflüsse aus orientalischer und zum Teil auch fernöstlicher Musik verarbeiten und einbeziehen. Dennoch haben wir es hier in erster Linie mit einem Rockalbum zu tun. Mikrotonal hin oder her, ich höre da eher Krautrock zwischen Amon Düül II und Neu! und zum Beispiel auch den typischen Gitarrensound der New Yorker Band Television. Andererseits ist da noch so viel mehr. Diese Platte ist tatsächlich sehr abwechslungsreich und birgt so manche kleine Überraschung oder unerwartete Wendung. Es macht großen Spaß hier zuzuhören, und es wird keine Sekunde langweilig. Und das ist nur die Musik. Auch die Songtexte strotzen nur so von surrealen Einfällen und absurden Bildern. Letztlich haben wir es halt mit einer Psychedelic Rock Band zu tun. ****1/2

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