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gypsy-tail-wind
Gut möglich, dass Quebec da sein RBackground hilft, dass er eben auch einfache Dinge spielte, bei denen es mehr um das Wie als um das Was ging. Ich würde mal sagen, Rouse war generell 95% Was, das Wie ging ihm zu oft vergessen, Hawkins ist Hawkins und er konnte vieles, aber eben doch nicht alles … und Ammons ist halt auch Ammons, aber das ist ja irgendwie an seinem „Bossa“-Album auch das tolle, dass er das durchzieht und dabei ganz bei sich bleibt. Nicht, dass Quebec sich verbiegen musste, ganz im Gegenteil – aber um meinen Punkt oben (R&B) noch auszuweiten: Man vergleiche mal, wie Quebec Balladen speilt, im Gegensatz zu Hawkins (und Rouse ist ja von den genannten am nahesten an Hawkins dran, natürlich mit mehr Bebop als Swing als beim Übervater) und irgendwie auch im Gegensatz zu Ammons, den ich zwar überaus schätze, aber nicht als den ganz grossen Balladenmeister, der Quebec zweifellos ist. Bei Hawkins sind ja auch die Balladen meist von diesem insistierenden Beat geprägt, der mich so fasziniert, der wohl zu seinen wichtigsten Alleinstellungsmerkmalen zählt.
und das ist für mich auch sehr interessant, weil ich wiederum nicht einen bruchteil von dem kenne, was ammons, rouse, quebec und (mit abstrichen) hawkins vorher gemacht haben und mir da deine expertise fehlt. ich habe nie darüber nachgedacht, dass hawkins balladen über einem insistierenden beat spielt, aber das leuchtet mir sofort ein. quebec muss aber irgendwie einen eigenen zugang zu dem bossa-material gefunden haben, von ihm gibt es da auch die meisten originalkompositionen und sie sind ziemlich gut (im sinne: passen zu dem, was er sich als bossa-spielweise überlegt hat).
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