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j.w.
Natürlich kann ich mich den Beatles über ihre Frisuren, ihre Filme, ihre Schuhgrößen oder ihr Leibgericht nähern. Irgendwas kommt dabei raus und vielleicht interessiert es auch jemanden.
Man kann sich den Beatles auch nähern, wenn man nur eine einzige Platte von ihnen kennt. Das ist der Kern meiner Aussage. Jeder hat mit einem Beatles-Song angefangen, sich eine Meinung gebildet, mehr Songs von ihnen gehört, die Meinung dadurch gefestigt oder verändert. Du bist sicher auch durch diese Phasen gegangen, nur ist das schon so lange her, dass du nur noch dein gesamtes, möglicherweise ziemlich fest zementiertes Meinungsbild über die Beatles überblickst. Ein nicht unnormaler Vorgang. Mir ist aber wichtig, dass so eine Meinungsbildung dynamisch ist, sie sich also im Zeitablauf verändern kann – weil sich der Kenntnisstand verändert, weil sich die Zeiten verändern und dadurch auch der Blick auf die Musik der Beatles, weil man sich selbst verändert etc. Deswegen reagiere ich allergisch auf zementierte Aussagen wie „Ohne die Singles sind die Beatles nicht zu begreifen“ oder ähnliches, weil sie diese Dynamik ausklammert. Ein Hörer, der vielleicht das erste Mal „Revolver“ hört und von den Beatles sonst nichts kennt, kann Ansichten haben, die selbst diejenigen noch weiterbringen, die sich das Gesamtwerk einverleibt haben und sogar die Version von „Taxman“ kennen, wo im Hintergrund ein Sack Reis umfällt. Ich habe mittlerweile gelernt – oder versuche es zumindest – jede Meinung erstmal ernst zu nehmen, egal auf welchem quantitativen Kenntnisstand sie beruht. Niemand muss die Singles der Beatles kennen, um etwas Substanzielles über die Beatles zu sagen.