Antwort auf: The Sound of German HipHop

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jean-jacques-rousoul

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Beiträge: 37

harry-ragIch finde auch die Überintellektualität nicht wider, die ihm in diesem Thread bescheinigt wurde, vielleicht weil mein Horizont zu gering ist, um sie zu erkennen – oder weil sie erst auf späteren Releases zutage tritt. Querverweise auf Unterhaltungsfilme, Bukowski, Munchs „Der Schrei“ und das Stendhal-Syndrom (warum spricht er das so seltsam aus?) sind doch nicht außergewöhnlich.

 

Ich wollte ihm auch keine Überintellektualität bescheinigen :-D Falls du dich da auf meine Aussage beziehst.

Vielleicht ist das falsch rübergekommen, ich meinte etwas anderes: Nimm z.B. den Track von Morlockk Dilemma – Der Baum.  Die Idee des Songs stammt von einem Zitat des Schriftstellers Kurt Vonnegut aus dem Buch Slaughterhouse Five (hatte ich mal in einem Interview erfahren und nun nochmal auf Genius nachgeguckt). Auch hier gibt es also literarische Referenzen, um den Song zu verstehen ist es aber nicht notwendig diese Referenz zu kennen. Es ist einfach eine coole Idee, gut umgesetzt und ergibt insgesamt einen Killer – Text. So feier ich das auf jeden Fall.

Wenn du im Gegensatz dazu einen Song von Prezident nimmst – Der ewige Ikea. Dort lautet die erste Zeile „Dante hat Vergil gekriegt“. Jetzt weiß ich weder wer Dante ist, noch wer Vergil ist. Kanntet ihr das vorher?? Ich kann jetzt auch hier auf Genius recherchieren und erfahre, dass es eine Referenz aus der „Göttliche Kömodie“ von Dante ist. Dann weiß ich immer noch nicht so richtig was mit dem Begriff „Limbus“ anzufangen. D.h. wenn ich jetzt nicht wenigstens einen Wikipedia Artikel über Dante, die göttliche Komödie und den Limbus lese, fallen bei jedem Hören diese Begriffe, mit denen ich nur so halb was anfangen kann. Ich habe dann dauernd das Gefühl kaum zu verstehen, was eigentlich hinter dem Songtext steht. In diesem Fall muss man also möglichst die Referenz kennen, um den Song zu verstehen. Und das nervt mich an den Songs von Prezident bzw. ist mir auf Dauer zu anstrengend.

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