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ewaldsghost Angeregt durch diesen Thread habe ich gerade „Common as Light…“ zum ersten Male gehört und fand das Album sehr faszinierend. Toller Flow. Ich glaube, mit Sun Kil Moon sollte ich mich mal näher beschäftigen.
Das freut mich sehr, Ewald. Schön auch, dich hier nach längerem mal wieder zu lesen.
Was Sun Kil Moon betrifft: Die Alben sind über die Jahre schon deutlich anders geworden (ich kenne leider auch nicht alle). „Ghosts of the great highway“ atmete noch den Flow der Red house painters, danach wurde es über die Jahre immer, nunja – ich tue mir schwer zu behaupten, dass die Alben monotoner geworden sind oder weniger instrumentiert, denn eigentlich stimmt das nicht. Sie bauen Dynamik lediglich ganz anders auf. „Highway star“ vom neuen Album ist dafür ein gutes Beispiel: Ein Leitstimme aus Schlagzeug und Gitarre – bis dann ein weiteres Instrument eingeführt wird und die Stimmung des Tracks völlig kippt. Kozelek wurde ab „Benji“ zum Meister der cleveren Kniffe – da ein Einschub, da ein Flamencomotiv, da ein Spoken-Word Part, da Paradenkulisse, an Field Recordings gemahnt. „Common“ ist vermutlich das Ambitionierteste von allen, sicherlich das mit der größten Stimmungsweite – ich habe das Gefühl, als überschwemme das Album einen mit allem, was Kozelek seit so vielen Jahren macht – die ellenlangen, lückenlosen Erzählungen voller Spott, Zartheit und Witz von „Universal themes“, die persönlichen Notizen und Widmungen von „Benji“, die zarten, anmutigen Parts von „Admiral fell promises“, selbst die bedachten, bebenden Einzeltöne, die schon „Down colorful hill“ vor fünfundzwanzig Jahren einzigartig machten. Vermutlich wäre es nicht meine erste Wahl, wenn ich ein Album als Einstieg empfehlen sollte, aber wenn man das hier geknackt hat – dann kann man eigentlich überall weitermachen.
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Hold on Magnolia to that great highway moon