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01) Chuck Prophet & The Mission Express – 10.2.2017 – Geislingen, Rätsche ****
02) The Mystery Lights – 16.2.2017 – Schorndorf, Manufaktur ****
Up next: James McMurtry, Karl Blau.
Chuck Prophet mit einem äußerst inspirierten Konzert in der leider schwach besuchten Geislinger Rätsche (ca. 70 Zuhörer).
Zu Anfang spielte die Band viele Songs der neuen Platte „Bobby Fuller Died for Your Sins“, wobei mir besonders „Bad Year for Rock and Roll“ und „We Got Up and Played“ gefallen haben.
Die Konzert-Highlights dann über sehr viele Platten verteilt: ein intensiv glimmendes, ausuferndes „You Did (Bomp Shooby Dooby Bomp)“ (aus „Age of Miracles“), ein halbakustisch beginnendes, dann immer dichter und lauter werdendes „Summertime Thing“ (aus „No Other Love“), ein leises, flehendes, sehr intimes „Wish Me Luck“ (aus „Night Surfer“), und als Zugabe ein einfach schönes „You Been Gone“ (aus „Homemade Blood“).
Als Cover bekam Leonard Cohens „Iodine“ die unverwechselbare Chuck Prophet-Behandlung.
Tolle Band mit James DePrato an der zweiten Gitarre und natürlich der großartigen Stephanie Finch an den Keyboards.
Chuck Prophet & The Mission Express versprühten eine ungeheure Euphorie und Harmonie, alles wurde knochentrocken und präzise, aber gleichzeitig sehr lässig gespielt, und insgesamt vermittelte der ganze Abend auf eine wunderbare Weise den Glauben an die Kraft des Rock’n’Roll.
Sehr schöner Start in das Konzertjahr.
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The Mystery Lights in der mit ca. 120 Besuchern überraschend gut gefüllten Schorndorfer Manufaktur.
Im Manufaktur-Programm war das Konzert angekündigt als „… eine Lektion in Sachen Dringlichkeit, Energie und Rock’n’Roll …“, und das war es dann auch: teilweise roh und unerbittlich, durch den durchgängig melodischen Beat aber auch sehr groovig und einnehmend.
Durch das Fehlen des Keyboarders Kevin Harris (die Keyboards wurden nur sehr sporadisch vom zweiten Gitarristen L.A. Solano bedient) war der Sound etwas weniger verspielt-psychedelisch, dafür geradliniger und aggressiver als erwartet. Trotz des minimalen Durchhängers im Mittelteil (die gespielten Songs vom geplanten zweite Album konnten mich nicht alle sofort begeistern) war während des ganzen Konzerts eine großartige und mitreißende Begeisterung und Ekstase zu spüren: einfach verdammt authentische und frische Musik.
Highlights waren für mich „Candlelight“, das tolle „Too Many Girls“ und v.a. das mehr als großartige „What Happens When You Turn the Devil Down“.
Es gab auch eine ganze Reihe an Covers: ein für meinen Geschmack etwas zu straight gespieltes „Hey Joe“ von Billy Roberts, ein tolles, rotziges und sehr bluesiges „Mississippi Line“ von The Booze, „Looking at You“ von den MC5, und als Rausschmeißer in der Zugabe ein intensives, krachiges „Dead Moon Night“ der Portland Garage Punk-Band Dead Moon.
Tolles Konzert. Bin sehr gespannt, wie sich die Band in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)