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Stan Levey war ja – das vergisst man heute viel zu leicht – einer der ersten Bebop-Drummer. Leider hat er als Leader nicht viel gemacht. Mein liebste Album bleibt wohl „This Time the Drum’s on Me“, weil Dexter Gordon in diesem kurzen Intermezzo 1956 wenigstens auf den Bethlehem-Aufnahmen (dem Levey-Album und seinem eigenen „Daddy Plays the Horn“) einen so tollen Ton hat. Hier hören wir eine fast identische Sextett-Besetzung mit Richie Kamuca und Sonny Clark (statt Lou Levy) sowie den auf beiden Alben zu hörenden Conte Candoli, Frank Rosolino und Leroy Vinnegar. Musik irgendwo zwischen leichtfüssigem Westküstenjazz, dem rhythmischen Kick des Bop und der Erdung des Hardbop. Gerade Kamuca verkörpert wenigstens ersteres und letzteres (der Bebop-Kick kommt priämer von Levey und auch von Clark), einerseits ist da sein unterkühlter Ton, der nur Behauptung ist, wenn er so tut, als sei er kernig und voluminös (quasi ein dicker Zylinder, aber aus ganz dünnem Blech), der aber dennoch bereits einen Groove draufhat, wie er ihn später auf den hervorragenden Hard Bop-Aufnahmen mit Shelly Manne im Black Hawk (und später – dann wieder mit Candoli – im Manne-Hole) für Contemporary einspielten sollte. Das ist jedenfalls ziemlich hervorragend!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba