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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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gypsy-tail-wind …. am Klavier die Akkorde zeigte, ohne sie festzuhalten usw. Bei Monk wurde wohl notiert, aber das reichte dann wiederum nicht, um zu erreichen, was ihm vorschwebte, weshalb die Musiker sich tagsüber bei ihm daheim einfanden, um seine Musik besser verstehen zu lernen und zu proben. Jedenfalls sind beides Fälle, in denen die Kompositionen ohne ihren Komponisten fast nicht sinnvoll umgesetzt werden können (ich breche bei Monk eine Lanze für Steve Lacy, obwohl ich das frühe Prestige/New Jazz-Album nur für halbwegs gelungen halte, Lacy brauchte noch einige Jahre, um mit Monk wirklich klarzukommen – und seine eigenen, oft minimalistischen Stücke erklären sich dann wohl auch aus dem Monk-Einfluss, den Lacy vermutlich wie kein anderer kanalisiert und zur Entwicklung von etwas Eigenem genutzt hat). Hier läuft jetzt diese Doppel-LP mit einem Konzert aus Stockholm, das mir sehr viel inspirierter scheint als die beiden Konzerte, die Riverside sich von der Tour ausgesucht hatte. Rouse ist in bestechender Form und Monk entsprechend in guter Spiellaune. Dunlop schätze ich ja sowieso, bleiben die meist ziemlich öden Bass-Soli, aber die steht man gut durch, wenn der Rest so toll ist.
ad Monk) in aller Problematik einer Nachbetrachtung – (IMO) lebte Monk in einer eigenen (künstlerischen und „realen“) Welt welche er quasi „patentierte“ und deren „Patentvariationen“ auch wirtschaftlich de facto 2 Dekaden Anklang fanden – wobei hier natürlich auch die Tatsache dass sein Songbook etliche Gassenhauer zu bieten hatte additiv vertiefend wirkte …. ich kann mich auch schwerlich der manchmal geäusserten Sichtweise anschliessen daß Monk ab Anfang bzw Mitte der 60 die „Ideen ausgegangen sind“ denn gerade spätes Material wie Paris 1967 oder „Underground“ aus 1968 strahlen für mich eine enorme Faszination aus -natürlich wenn ich (gilt natürlich auch für vieles Andere auch) in der Laune dafür bin – denn gezweifelt habe ich in den letzten 4 Dekaden an fast allen Aufnahmen – wenn man mich fragen würde an welcher Scheibe ich nie „gezweifelt“ habe würde ich spontan „Coltrane`s „Ole“ nennen (aber da gibts schon ein paar mehr davon)….
ad Lacy`s Sicht auf Monk) ja ….
ad Monk @Stockholm) ja ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)