Antwort auf: Thelonious Monk

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gypsy-tail-wind
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Ich hole mal was aus dem Hörthread rüber:

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Darauf ist zu über 80 Minuten zu hören, wie Monk zuhause das Stück „I’m Getting Sentimental Over You“ zunächst in eine passenden Tonart transponiert und dann verarbeitet, eben transformiert, bis es nach Monk klingt. Höchst faszinierend. Auf der CD 2 gibt es nach dem letzten Segment der home recordings (die vermutlich zwischen Januar und März 1957 entstanden sind) drei Live-Versionen des Quartetts, vom 9. März 1963 in Paris, von 1964 (23. Februar wohl und auf „Live in Paris Vol. 1“ von explore/Thelonious Records auch zu finden) erneut aus Paris und vom 16. Mai 1961 aus Stockholm.

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Eine typische Joel Dorn-Sache, vom hässlichen Cover bis hin zu den Liner Notes, 2004 in Zusammenarbeit mit Thelonious Records produziert. Auf der CD hören wir Konzertauszüge von 1961 (je ein Stück aus Stockholm* und Kopenhagen**), 1963 (ein Stück aus Monterey) und vor allem von 1964 (drei Stücke vom 22. Februar 1964 aus der Alhambra und eines von unbekanntem Ort und Datum, das wie eine Vinyl-Überspielung klingt, „Hackensack“, 11:08 lang und ziemlich toller Monk! Dass da Gales angegeben ist, würde auf ein Datum gegen Ende des Jahres hinweisen, keine Ahnung, ob das alles stimmt).

Auf der Bonus-DVD gibt es dann ein kurzes Set (drei Stücke) aus London vom 14. März 1965 (Rouse, Gales, Riley – das war ja von Herbst 1964 für vier Jahre oder so das stabile Line-Up) – habe ich mir noch nie angeschaut. Das erinnert mich gerade, bei den Jazz Icons nachzuschauen (die vier ersten Boxen stehen seit ein paar Monaten unberührt herum), da gibt es Oslo, 15. April 1966 (drei Stücke – die sind auch auf der Bonus-DVD der anderen Hyena/Monk-Veröffentlichung, „Monk in Paris Live at the Olympia“ mit dem Konzert vom 7. März 1965 zu finden) sowie Kopenhagen, 17. April 1966, ebenfalls drei Stücke. Es gibt ja auch Filmaufnahmen, bei denen Monk seine Tanzschritte aufführt, das ist schon sehr faszinierend.

*) ich muss seit über einer Woche zurück in den Laden und gucken, ob die )Doppel-LP dort brauchbar ist, falls sie überhaupt noch dort steht … völlig vergessen!
**) habe ich auf CD bei Storyville, keine Ahnung wie komplett das ist, aber der Track von „Round the World“ ist dort auch

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Mein Monkolog geht weiter, pardon … es läuft jetzt „Live in Tokyo“ (aus der zweiten, Monk gewidmeten „Original Album Classics“-Box), was einst eine recht frühe Anschaffung war, und noch vor den beiden ersten Columbia Studio-Alben jene Aufnahme, bei der mich Frankie Dunlop am Schlagzeug erstmals richtig fesselte. Das tut er auch heute wieder mit seinem entfesselten (hehe) Spiel, das gar nicht dauernd muss, aber immer kann, im stapfenden Groove neben Monk hertrabt, den Swing geradezu auf die Spitze treibt. Butch Warren war damals am Bass, er hatte John Ore abgelöst, aber für interessantere Bass-Soli sorgt er nicht unbedingt (ich habe nie ganz begriffen, was manche an ihm zu finden scheinen … klar, er ist auf ein paar Blue Note-Klassikern, aber da packe ich ihn in dieselbe Kiste – unter, hinter – Bob Cranshaw, der mich doch immer mal wieder aufhorchen lässt, während Warren selten mehr als solide ist. Aber „solide“ ist im Sandwich zwischen Monk und Dunlop eine gefragte Qualität und so funktioniert das alles ganz gut hier. Auf dem Programm stehen die üblichen Stücke von „Straight, No Chaser“ über „Pannonica“, „Evidence“, „Bemsha Swing“ (für mich immer noch „Fuck you, Fuck your whole family and your beverages … Fuck your little sister and your little brother … Fuck your little puppy and your puppy dog“ – ich kannte die Red Hot Chili Peppers früher als Monk), „Hackensack“, „Blue Monk“ und das (glaub ich) eher selten live gespielte „Jackie-ing“, zum Abschluss eine ausgespielte Version von „Epistrophy“, obendrein die Standards „Just a Gigolo“ (solo wie immer) und „I’m Getting Sentimental Over You“.

soulpope

gypsy-tail-wind… Mein Monkolog geht weiter … Butch Warren war damals am Bass, er hatte John Ore abgelöst, aber für interessantere Bass-Soli sorgt er nicht unbedingt (ich habe nie ganz begriffen, was manche an ihm zu finden scheinen … klar, er ist auf ein paar Blue Note-Klassikern, aber da packe ich ihn in dieselbe Kiste – unter, hinter – Bob Cranshaw, der mich doch immer mal wieder aufhorchen lässt, während Warren selten mehr als solide ist. Aber „solide“ ist im Sandwich zwischen Monk und Dunlop eine gefragte Qualität und so funktioniert das alles ganz gut hier.

Ja die Monk Bassisten sind schon eine interessante Geschichte …. von Ahmed Abdul-Malik (sehr gut) über John Ore (ein Stück Fels in der Brandung) und Butch Warrren (solide ? oder mehr de facto unabsichtlich unauffällig – lags and der zugedachten Rolle oder an der Eigenkompetenz ….) bis zu Larry Gales (der IMO in seiner Zeit mit Monk eine eigene Stimme entwickelte – man höre nur das Pariser Konzert aus dem März 1966) ….

gypsy-tail-windHm, Gales höre ich auch nicht als so toll … aber da muss ich vielleicht irgendwann mal wieder über die Bücher, irgendwie sprechen mich die Monk-Bassisten (nach Pettiford, wohlgemerkt, aber der war wohl nur im Studio dabei – und Percy Heath, mit Einschränkungen Al McKibbon, Wilbur Ware und Abdul-Malik) jenseits ihrer Funktion, einfach als Bassisten nicht sehr an. Ich finde das ja selbst etwas seltsam, denn z.B. Ware schätze ich ja in anderem Kontext sehr.
Die Gales/Riley-Kombination gefällt mir schon auch sehr gut, aber Ore/Dunlop ist mir insgesamt aus der späten Monk-Zeit gewiss die liebste Kombination.

soulpopeWie Du richtig sagst ist es die Bassist/Schlagzeugerkombo welche hier besonders gut passt …. ich empfinde Gales jetzt nicht als tollen Tieffrequenzler aber er hat IMO bei/mit Monk eine Entwicklung durchgemacht – eine solche war bei Butch Warren schlichtwegs nicht gegeben ….

gypsy-tail-windEine Entwicklung kann ich da nicht hören, aber ich habe darauf wohl auch nie geachtet.

soulpopeP.S Wilbur Ware und Monk …. leidet IMO sehr darunter dass diese Aufnahmen allen eher bassarm aka zu lasten der Bassabbildung geraten sind – Ware erscheint ja fast wie im Nebenraum spielend ….

gypsy-tail-windDas stimmt leider, ja.

@soulpope: noch eine Frage … ich habe aus Paris so viel Live-Mitschnitte von Monk wie von nirgendwo sonst, u.a. 1964, 1965 und 1967, aber 1966 fehlt mir glaube ich. Da gibt es nur die Bootlegs auf BYG und Affinity, wenn man das komplett will? Oder gab es das mal irgendwo auf CD, bei LaserLight oder sonstwo, wo man Zugriff auf die ORTF-Bänder hat?

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba