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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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gypsy-tail-wind
Mein Monkolog geht weiter, pardon … es läuft jetzt „Live in Tokyo“ (aus der zweiten, Monk gewidmeten „Original Album Classics“-Box), was einst eine recht frühe Anschaffung war, und noch vor den beiden ersten Columbia Studio-Alben jene Aufnahme, bei der mich Frankie Dunlop am Schlagzeug erstmals richtig fesselte. Das tut er auch heute wieder mit seinem entfesselten (hehe) Spiel, das gar nicht dauernd muss, aber immer kann, im stapfenden Groove neben Monk hertrabt, den Swing geradezu auf die Spitze treibt. Butch Warren war damals am Bass, er hatte John Ore abgelöst, aber für interessantere Bass-Soli sorgt er nicht unbedingt (ich habe nie ganz begriffen, was manche an ihm zu finden scheinen … klar, er ist auf ein paar Blue Note-Klassikern, aber da packe ich ihn in dieselbe Kiste – unter, hinter – Bob Cranshaw, der mich doch immer mal wieder aufhorchen lässt, während Warren selten mehr als solide ist. Aber „solide“ ist im Sandwich zwischen Monk und Dunlop eine gefragte Qualität und so funktioniert das alles ganz gut hier. Auf dem Programm stehen die üblichen Stücke von „Straight, No Chaser“ über „Pannonica“, „Evidence“, „Bemsha Swing“ (für mich immer noch „Fuck you, Fuck your whole family and your beverages … Fuck your little sister and your little brother … Fuck your little puppy and your puppy dog“ – ich kannte die Red Hot Chili Peppers früher als Monk), „Hackensack“, „Blue Monk“ und das (glaub ich) eher selten live gespielte „Jackie-ing“, zum Abschluss eine ausgespielte Version von „Epistrophy“, obendrein die Standards „Just a Gigolo“ (solo wie immer) und „I’m Getting Sentimental Over You“.
Ja die Monk Bassisten sind schon eine interessante Geschichte …. von Ahmed Abdul-Malik (sehr gut) über John Ore (ein Stück Fels in der Brandung) und Butch Warrren (solide ? oder mehr de facto unabsichtlich unauffällig – lags and der zugedachten Rolle oder an der Eigenkompetenz ….) bis zu Larry Gales (der IMO in seiner Zeit mit Monk eine eigene Stimme entwickelte – man höre nur das Pariser Konzert aus dem März 1966) ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)