Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Mein Monkolog geht weiter, pardon … es läuft jetzt „Live in Tokyo“ (aus der zweiten, Monk gewidmeten „Original Album Classics“-Box), was einst eine recht frühe Anschaffung war, und noch vor den beiden ersten Columbia Studio-Alben jene Aufnahme, bei der mich Frankie Dunlop am Schlagzeug erstmals richtig fesselte. Das tut er auch heute wieder mit seinem entfesselten (hehe) Spiel, das gar nicht dauernd muss, aber immer kann, im stapfenden Groove neben Monk hertrabt, den Swing geradezu auf die Spitze treibt. Butch Warren war damals am Bass, er hatte John Ore abgelöst, aber für interessantere Bass-Soli sorgt er nicht unbedingt (ich habe nie ganz begriffen, was manche an ihm zu finden scheinen … klar, er ist auf ein paar Blue Note-Klassikern, aber da packe ich ihn in dieselbe Kiste – unter, hinter – Bob Cranshaw, der mich doch immer mal wieder aufhorchen lässt, während Warren selten mehr als solide ist. Aber „solide“ ist im Sandwich zwischen Monk und Dunlop eine gefragte Qualität und so funktioniert das alles ganz gut hier. Auf dem Programm stehen die üblichen Stücke von „Straight, No Chaser“ über „Pannonica“, „Evidence“, „Bemsha Swing“ (für mich immer noch „Fuck you, Fuck your whole family and your beverages … Fuck your little sister and your little brother … Fuck your little puppy and your puppy dog“ – ich kannte die Red Hot Chili Peppers früher als Monk), „Hackensack“, „Blue Monk“ und das (glaub ich) eher selten live gespielte „Jackie-ing“, zum Abschluss eine ausgespielte Version von „Epistrophy“, obendrein die Standards „Just a Gigolo“ (solo wie immer) und „I’m Getting Sentimental Over You“.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba