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KEITH JARRETT – Eyes Of The Heart
„Eyes Of The Heart“ stand bei mir jahrelang im Schatten meines Lieblingsalbums „The Survivor’s Suite“, so dass ich erst durch die Angeregung durch die Top 100 von @vorgarten endlich mal wieder mit diesem famosen Album auseinander setze. Läuft eigentlich den ganzen Vormittag.
wie schön, freut mich sehr. ich finde, beide alben ergänzen sich hervorragend – die SURVIVORS SUITE ist ein tolles beispiel für eine studioproduktion, die die aura einer band erfasst, während EYES OF THE HEART ein live-album ist, wie es kein anderes gibt – inklusive der überforderung der aufnahme beim jahrhundertsolo von redman, wo ständig hoch- und runtergepegelt wird, wie eine wellenbewegung, durch die töne des tenorsaxes ausgelöst. aber ich tue der aufnahme auch unrecht, wenn ich sie immer wieder auf diesen moment oder dieses solo (und das, was es kathartisch auflöst, gypsys gute zusammenfassung: „waiting for dewey“…) reduziere – der erste teil hat eine fantastische bewegung und die drei zugaben sind auch fantastisch. und im teil 2 ist ja auch der ein- und wieder ausstieg von motian fast absurd toll. aber, klar, wenn redman dann plötzlich da ist, und mit ihm die ganze band, und jarrett ihn mit seinem fordernden vamp zu den sternen schickt und er zwischen seinen blueslinien töne produziert, bei denen ich immer noch nicht weiß, wo die herkommen – wenn man das wirklich mal so hört, wie es gemeint ist, auch vom sound her, weiß ich nicht, wie man das ohne gänsehaut und aufgestellte nackenhaare hinter sich bringt. entschuldigung für das pathos, das fieber spricht aus mir.
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