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THELONIOUS MONK ORCHESTRA
22. Little Rootie Tootie (Thelonious Monk)
Donald Byrd (t), Eddie Bert (tb), Robert Northern (frh), Jay McAllister (tuba), Phil Woods (as), Charlie Rouse (ts), Pepper Adams (bari), Thelonious Monk (p), Sam Jones (b), Art Taylor (d), Hall Overton (arr)
Live, Town Hall, New York, NY, 28. Februar 1959
von: The Thelonious Monk Orchestra at Town Hall (Riverside; CD: Thelonious Monk – The Complete Riverside Recordings, Fantasy, 15 CD, 1986)
Anfang 1959 hatte Monks Quartett wieder ein neues Line-Up. Charlie Rouse begann gerade seine elfjährige Zusammenarbeit mit dem Pianisten, Sam Jones und Art Taylor bildeten die neue Rhythmusgruppe. Da Riverside Monk in möglichst unterschiedlichen Formaten vorstellen wollte, war es nur eine Frage der Zeit, bis es Aufnahmen mit einer grösseren Formation geben würde. Sechs starke Bläser – darunter die Solisten Donald Byrd, Pepper Adams, Phil Woods und Eddie Bert – wurden dazugeholt, die Arrangements von älteren Monk-Stücken besorgte Hall Overton, der über längere Zeit mit Monk zusammensass, um die Stücke herzurichten. Overton blieb dabei sehr eng an Monks eigenem Sound, transponierte ihn aber für mehr Stimmen als Monk das bisher selbst getan hatte. Der Höhepunkt des im Konzert aufgenommenen Albums ist zweifellos „Little Rootie Tootie“ (die Ersteinspielung fand im Trio-Format für Prestige statt). Monk öffnet das Stück solo, dann steigt die Band ein mit schrillen Fanfaren. Das Arrangement wirkt leicht zerfleddert, da und dort hören wir Einzelstimmen ausscheren – ganz wie wir es von Monks Klavierspiel kennen. Der erste Solist ist Pepper Adams, der am Baritonsaxophon glänzt – und ein Verständnis für Monks Musik zeigt, das sein Kollege Gerry Mulligan nicht aufbrachte. Trompeter Donald Byrd spielt dann ein etwas braves Solo, das aber mit einigen tollen Passagen aufwartet. Es folgt Monk, der eng beim Solo der Originaleinspielung bleibt. Den Abschluss des Solo-Reigens macht ein vital klingender Phil Woods am Altsaxophon, der sich überhaupt auf dem ganzen Album erstaunlich gut macht. Den abschliessenden Höhepunkt bildet dann allerdings eine auf die ganze Band übertragene Transkription von Monks Klaviersolo aus dem Original.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba