Antwort auf: 21.01.2017: gypsy goes jazz – Thelonious Monk | 2016 war gar nicht so schlecht…

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ART BLAKEY’S JAZZ MESSENGERS WITH THELONIOUS MONK
20. Rhythm-a-Ning (Thelonious Monk)

Bill Hardman (t), Johnny Griffin (ts), Thelonious Monk (p), Spanky DeBrest (b), Art Blakey (d)
Atlantic Studios, New York, NY, 15. Mai 1957
von: Art Blakey’s Jazz Messengers with Thelonious Monk (Atlantic; CD: Rhino, 1999)

Die Karriere des Schlagzeugers Art Blakey (1919–1990) begann mit Swing-Musikern wie der Pianistin Mary Lou Williams oder dem Bandleader Fletcher Henderson, von 1944 bis 1947 spielte er in der legendären Billy Eckstine-Band, die zu einem der Labors des Bebop wurde, spielte dort u.a. mit Miles Davis, Dexter Gordon, Fats Navarro, Charlie Parker und Dizzy Gillespie. Als die Band aufgelöst wurde, reiste er nach Afrika, studierte dort das Schlagzeugspiel und konvertierte zum Islam. Ab Beginn der frühen Fünfziger war Blakey immer häufiger als Begleiter von Beboppern zu hören: mit Miles Davis, Charlie Parker, Dizzy Gillespie, Bud Powell und immer wieder mit Thelonious Monk, 1954 gründete er dann seine Jazz Messengers, die er mit wechselnden Besetzungen bis zu seinem Tod leitete.

Nach der Auflösung der ersten Messengers und vor der Rückkehr zu Blue Note in den späten Fünfzigern leitete Blakey die etwas weniger prominent besetzte „second edition“ der Gruppe, der vor allem der hier abwesende Jackie McLean angehörte. Diese Combo machte für verschiedene Plattenlabel Aufnahmen, so auch für Atlantic, wo man die Idee hatte, Thelonious Monk dazuzuholen. Das klappt ingesamt ziemlich gut, Bill Hardman ist einer der trockenen, etwas metallischen Trompeter, wie Monk sie am liebsten mochte (Idrees Sulieman und Ray Copeland sind andere), Johnny Griffin erwies sich als leidenschaftlicher Monk-Interpret, und mit Blakey hatte Monk ja schon oft gespielt. Einzig Spanky DeBrest macht nicht viel mehr als einen halbwegs ordentlichen Job. Eine der schönsten Nummer auf dem Album ist die Ersteinspielung von „Rhythm-a-Ning“, das sehr kompakt daherkommt und deutlich zwingender gerät als z.B. die spätere Einspielung mit Gerry Mulligan. Im Gegensatz zu diesem von Monk als Freund geschätzten Saxophonisten sind die Messengers hier in der Lage, sich völlig auf Monks Musik einzulassen. Dieser spielt in enger Verzahnung mit Blakey das erste Solo, Trompeter Hardman kommt danach sofort auf den Punkt und lässt sich so sehr auf Monks Musik ein, dass dieser pausieren kann. Griffin fügt einen weiteren Höhepunkt hinzu und Blakey trommelt ein tolles Solo vor der Reprise.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba