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Ich bin doch tatsächlich noch dazu gekommen, ein paar Gedanken zum zweiten Teil zu notieren.
Track 09
Die Platte, deren Titelstück hier interpretiert wird, habe ich im letzten Jahr sehr sehr häufig gehört (hatte sie mir auch erst Anfang des Jahres als eine dieser BN-Jubiläums-Reissues gekauft). Ein wenig fehlt mir in dieser Version das wellenhafte auf- und abschwingen des Originals. Dennoch ein Track, der viel Spaß macht.
Track 10
Schönes Bassintro, sehr catchy. Sehr gepflegt geht es dann weiter, die Bongos geben eine gehörige Portion Lounge-Feel mit rein. Mir gefällt die kraftvolle und stoische Art, in der hier der Groove voran getrieben wird. Der E-Pianist spielt dazu ein passendes Solo, das nicht zu viel will und dicht an der Songstruktur bleibt, mir aber in seiner unaufdringlichen Art sehr gefällt. Ist nicht unbedingt Bier trinken im Peppis, dafür aber Gin Tonic in Mitte. Auch das muss ja mal sein.
Track 11
Herrlich, dieser verhallte Beginn mit der Gitarre im Hintergrund. Überhaupt ist hier der Gitarrist der Star, wechselt immer wieder in den Vordergrund und auch mal wieder zurück, gibt seine kurzen gespenstischen Blues-Kommentare ab und zieht sich dann, waidwund und kaputt wieder zurück. Je öfter ich den Track höre, umso mehr gefällt mir aber auch hier der Mann am E-Piano. Sehr unterstützend, dann aber auch wieder mit bizarren Einfällen brillierend.
Track 12
Über den Chorus-Effekt werd ich mich jetzt nicht nochmal auslassen , (diesmal auf einem Bass, oder?); ich mag, wie der Track mich sofort in seine siruphafte Langsamkeit zieht und mit breitem Fuß auf den Sekundenzeiger tritt. Dazu Vogelimitate aus dem Synthesizer, und sich leise einschleichende Elektronik. Die Gitarrenlicks finde ich eher einfallslos, ansonsten ist es aber ein erstaunlich gelungener Track (erstaunlich für mich, da ich mit so ambienthaften Tönen meist nicht viel anfangen kann), der auch einfach immer weiter gehen könnte. So simpel und toll, wie die Ride dazu genommen wird, solch einfachen Aufbau finde ich ja immer wieder unschlagbar.
Track 13
Kirchenorgel, großartig! Überhaupt ist diese Aufnahme ein großes Highlight in diesem bft. Ich kenne den Track zwar nicht, vermeine aber die Gruppe erraten zu haben. Insbesondere der Bass erinnert mich doch sehr stark an jene Band aus Down Under, deren Stücke zumeist eine Stunde lang sind (zumindest auf den Liveplatten, die ich kenne; Studioaufnahmen der Band besitze ich noch keine). Interessant, das Trio hier mal mit Orgel zu hören und in dieser ungewohnten Kürze. Ist die ganze Platte so empfehlenswert?
Track 14
Ein knackiger Track zum Aufwachen für all jene, denen die Orgel zu mäandernd war. Nicht Drum&Bass, sondern Drum& Guitar. Gefällt mir in der Kürze und an dieser Stelle in deiner Auswahl sehr gut, ob ich aber mehr davon hören wollen würde, weiß ich nicht so genau.
Track 15
Ein kurzes und hübsches Interlude, bei dem ich jetzt schon gespannt bin, warum Du es ausgesucht hast. Beim letzten Mal hattest Du ja diesen kurzen John Lurie Schnipsel mit eingestreut. Ich vermute auch hier wieder eine Stimme, die Du einfach sehr gerne noch in diesem letzten Blindfoldtest des Jahres drin haben wolltest.
Track 16
Ein besinnlicher und minimalistischer Ausklang. Ich mag, wie die Musiker hier einander Raum lassen und das einander zuhören fast plastisch werden lassen. Der langsame Aufbau von Bass und Drums/Percussion erinnert fast wieder an die Band aus #13, das Piano passt aber nicht ganz.
Ein ganz feiner Abschlusstrack.
Vielen Dank für die spannende Zusammenstellung, vorgarten!
Hier tauchten diverse Sachen auf, die ich gerne weiter verfolgen möchte.
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