gipettoVielleicht ein doofe Frage, aber wie geht Ihr an die Erarbeitung einer solchen Liste heran? 100 Alben zu finden, die mir persönlich am meisten bedeuten, mag ja vielleicht noch möglich sein. Aber wie grenzt Ihr sie gegeneinander ab und setzt sie in eine penible Reihenfolge? Ich kann doch das Debüt der Ramones beispielsweise gar nicht mit einem der (späteren) Werke von Tool vergleichen – und hier bewege ich sogar noch einigermaßen innerhalb eines weitgefassten Genres („Gitarrenmusik“). Von einem Vergleich der erstgenannten Platte zu einem komplexen Jazzwerk möchte ich gar nicht reden…
Nee, ich halte puma natürlich keine Pistole an den Kopf. Meine Faustregel zum Erstellen der Liste: Sie nicht in Stein meißeln, sondern immer wieder neu aus Kinderknetgummi formen. Eine Top100-Liste ist nichts für die Ewigkeit, weil sie sich mit dem Ersteller ständig verändert. Vielleicht nur in Nuancen, vielleicht auch erheblich. Es gibt also nicht nur eine einzige Top100, sondern sehr viele, die immer wieder aktuell erstellt werden. Wenn man das beherzigt, ist die Liste ganz leicht zu wuppen, weil sie nur eine Top100-Liste unter vielen ist. Und sie ist vielleicht sogar ‚wahrer‘ – sicherlich aber dynamischer – als wenn man nur eine einzige Top100-Liste als Excel-Datei konserviert und dann von Zeit zu Zeit ein bisschen daran herumflickt.