Antwort auf: THE ROLLING STONES – Blue & Lonesome (VÖ: 02.12.2016)

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wahr

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clau

bullschuetzWenn da dann jemand kritisch anmerkt, Moment, in Iserlohn gebe es aber auch einen, der einen heissen Hobel blaest und beim Gaildorfer Bluesfest sowieso, dann finde ich das eine sehr berechtigte Relativierung des Richardsschen Marketingsuperlativismus.

Mir ist nicht klar, welchen Wert oder Sinn eine solche Relativierung haben soll und ich glaube auch nicht, dass der Verweis auf die Iserlohner Freizeitband als Relativierung gemeint war. Ich erwarte gar nicht, dass jeder Kritiker auf die Knie fällt, sobald er das neue Stones Album hört. Aber Kritik – negative wie positive – sollte für den Leser nachvollziehbar sein und nicht wie ein Einzeiler in einem Forum daherkommen. Mir ist natürlich klar, dass dem Typen während der abschließenden Redaktionssitzung bei Kaffee und Butterkeksen ein paar Leute lächelnd zugeblinzelt haben, aber das allein reicht doch nicht. Und wenn es wirklich nur um Stones-Kalauer geht, sollte die SZ beim nächsten mal lieber bei Elmo Ziller, captain kidd oder Scheppen Highland nachfragen, die können das mindestens eine ganze Klasse besser als Jens-Christian Rabe.

Also mir ist klar, was die Relativierung soll: Dem „Marketingsuperlativismus“ (danke, bullschuetz) einen Relativismus entgegenzustellen. Eine „gewissenhafte Altherren-Bluesband“ aus xyz hätte das eben auch ungefähr so hinbekommen. Was ja nicht schlecht sein muss, aber auch ein bisschen den Freizeitcharakter verdeutlicht, den „Blue & Lonesome“ verströmt: Man kennt sich, fühlt sich wohl, hat das alles schon oft geübt, sich dazu warmgespielt und Spaß dabei gehabt, ohne mittlerweile noch groß drüber nachdenken zu müssen. Insgesamt einfach sehr brav. Ich fand den Artikel in der SZ nicht schlecht, ein paar Sachen gibt es immer, die man beanstanden kann.