Antwort auf: The Doors

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wahr

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Zappadong

wahr

Zappadong

Zappadong

j.w. Das ist sehr speziell, und das ist sicher auch ein Grund, warum sie eine gewisse Zeitlosigkeit haben, aber diese Zeitlosigkeit findet man auch bei den anderen Bands, die ich aufgeführt habe.

Gut beschrieben, die Doors klingen eben nicht typisch nach 60er. Die anderen – bis auf die genannten Ausnahmen – schon, daher gilt für diese diese „zeitlosigkeit“ (=nicht typisch 60er) nicht. Das zeitverhafteste Stück der Doors ist ja LA Woman – typischer Bluesrock -> keine Ahnung, was die da geritten hat…

wahr Man kann sich auch selbst die Frage beantworten, ob man zu jedem Zeitpunkt im Laufe seines Lebens die Doors immer leiden konnte.

Ob man die doors leiden kann oder nicht ist ja nochmal eine ganz andere frage und hat mit der „zeitlosigkeits“-diskussion ja nun gar nix zu tun.

Zeitlosigkeit unabhängig vom aktuellen Hörerlebnis? Schwierig. Das riecht nach konservativer Verfechtung von „objektiven Kriterien“. Solche Diskussionen sind imer sehr unergiebig, weil die Verfechter des Objektiven immer auf ihrem Standpunkt beharren.

Nein, ich hab doch oben bereits definiert, was Zeitlosigkeit bedeutet: Nicht typisch nach der Zeit klingend in der die Musik entstanden ist. Nicht so klingend, wie die anderen zeitgenössischen Bands. mal ein bissel genauer lesen! Und btw.: Etwas nach „objektive Kriterien“ zu beurteilen hat nichts mit konservativ zu tun. Objektive Kriterien sind Kriterien, die transparent gemacht wurden und nach denen dann etwas beurteilt wird. Die Kriterien stehen dann offen da unabhängig vom beurteilenden Subjekt. Konservativ ist es dagegen zu sagen: Ich mag das und ich mag dies nicht, weil ich das nun mal subjektiv so sehe, das ist nun mal Geschmack, heute so morgen so. Das ist dann auch völlig uninteressant, wenn keine Kriterien da sind, die das Urteil transparent machen: „Ich mag keine Erbsen!“ -> so what?

Ich äußere mich da heute abend vielleicht nochmal zu, falls ich etwas mehr Zeit finde. Bis dahin würde ich mich freuen, wenn du mir deine „objektiven Kriterien“ transparent machen könntest. Der Sound kann es nicht sein, der ist typisch Elektra, und hat sich klar entwickelt aus den Anfängen des Labels, also aus Folk-Spielarten, und für deren Entwicklung Holtzman und Botnick verantwortlich waren. Das Buckley-Debut und Alben der Love sind andere Beispiele für diesen Sound. Robbie Krieger spielt auch oft sehr 60s-typische Jangle-Figuren auf der Gitarre, zumindest auf den ersten beiden Alben. Inhaltlich gibt es ebenfalls viele 60s-Issues: Der Huxley-Bezug mit dem Hinweis auf die andere Seite der Wahrnehmung, damit einhergehend die Drogenerfahrungen mit dem damals ja noch neuen LSD. Dann die Hervorholung bzw. Zitierung antiker Themen (Ödipus) das damals auch nicht selten war für psychedelische Bands. Auch die 13th Floor Elevators haben Bezug genommen auf altes, „verlorengegangenes“ Wissen. Die gar nicht zeitlose sondern zeitgenössische musikalische Einbindung der Doors in die 60er Jahre wurde hier auch schon erwähnt: Siehe den Seeds-Verweis mit der Orgel.

Ich finde, mit dem Argument der Zeitlosigkeit wird einfach die Zeitachse aus der Betrachtung völlig rausgenommen. Es ist mehr sowas wie Rumms!InEwigkeitAmen! Das ist mir zuwenig aktuelle Beschäftigung. Zuwenig Abgleich mit den Veränderungen von Blickwinkeln im Zeitablauf. So in etwa.