The Fall

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  • #10384959  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,530

    songbirdDer Status ist mir bewusst, die Musik ist mir immer fremd geblieben.

    stormy-mondaySo geht es mir auch.

    Same here. R.I.P. Mark E. Smith

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10384969  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    vielleicht findet @wahr passende Worte.

    --

    #10385059  | PERMALINK

    henne2

    Registriert seit: 26.12.2017

    Beiträge: 391

    Das kommt für mich jetzt doch sehr unerwartet, trotz der Berichte über seine gesundheitlichen Probleme.

    R.I.P.  Mark E. Smith. Ein ganz Großer!

    Wer möglicherweise sich doch noch mit der oft grandiosen Musik von The Fall beschäftigen mag,

    dem empfehle ich „Bend Sinister“ aus den 80ern; eine Platte, die die harte und poppige Seite der Band kongenial verbindet.

    Erschien 1986, absolut zeitlos. Wenige Platten aus den 80ern sind so gut gealtert.

    Und dann noch „Your future, our clutter“ (2010); ein einzigartiges Amalgam brachialer Rockmusik und ein Füllhorn genialer Ideen und Melodien.

    Diese zwei würde ich „rauspicken“; nicht alle Fall-Alben sind gut, aber es ist immer lohnenswert, sich mit der Band zu beschäftigen.

    The Heart Of Rock And Roll!

     

    --

    #10385073  | PERMALINK

    henne2

    Registriert seit: 26.12.2017

    Beiträge: 391

    …oder sagen wir es mal so:  er war der Thomas Bernhard des Rock And Roll…

    --

    #10385143  | PERMALINK

    liam1994

    Registriert seit: 31.12.2002

    Beiträge: 1,856

    Er ist der Exzentriker gewesen, der Morrissey gerne wäre. Saucooler Typ, auch wenn mir die Musik, da geht es mir wie songbird, stormy monday und anderen, immer etwas fremd geblieben ist. Seine Coverversionen fand ich teilweise richtig gut (Victoria, Lost in Music, There’s A Ghost) und das Stück mit den Inspiral Carpets auch.

    --

    Nie mehr Zweite Liga!!!
    #10385261  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Habe The Fall Mitte der 80er zum ersten Mal gehört. Mein erstes Album war Hip Priests And  Kamerads .

    Seit dem war die Band und Mark E. Smith immer für mich präsent, auch wenn ich vergleichsweise wenige Alben besitze und sie nie live gesehen habe.

    Er wird mir fehlen.

    R.I.P.  Mark E. Smith

    --

    #10387055  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,772

    catch-23vielleicht findet @wahr passende Worte.

    ich finde keine passenden worte, sondern bin einfach nur traurig. ich hatte mir für dieses jahr fest vorgenommen, the fall nicht zu verpassen, falls sie mal wieder in norddeutschland aufschlagen würden. nun wird es dazu nicht mehr kommen. zweimal sah ich sie live: 1985 im bremer schlachthof – zu ihrer glamourösen zeit als indie-darlings, als sie eben auch mal kleinere hallen füllen konnten – und anfang der nullerjahre vor einem vielleicht hundert leute zählendem fan-only-publikum im logo in hamburg mit junger, irgendwie anonymer band, die ihm ein hardrock-outfit umlegte. was auch gut passte zum stoischen smith, der auf der 30 cm hohen bühne des logo kaum zu erkennen war: gebückt hielt er sich zudem die faust mit dem mikro vors gesicht, im lärm gingen seine proklamationen unter, aber sie wären ja ohnehin kaum verständlich gewesen, wie wir wissen. ich glaube, zum publikum gerichtet gab es nur eine ansage an dem abend: „thank you“, nach dem letzten stück. ich habe beide konzerte genossen. bremen war die fall-supergroup, in hamburg bekam man mit voller wucht den abweisenden smith, der sich sein verhasstes mittelklasse-publikum mit viel zu lautem lärm vom leibe hielt.

    als ich mir die relativ wenigen kondolenz-postings im rs-forum durchlas, fiel mir auf, dass smith und the fall als institution gewürdigt wurden, aber einigen usern ihre musik immer fremd geblieben ist. bei mir war das nicht so. ich habe die musik der fall immer sehr geschätzt. vielleicht weil sie sich aus inspirationen speist, die auch mich als hörer beeinflusst haben und deren lektionen ich nicht vergessen habe: singe und spreche geschichten einfach über die musik drüber (beefheart); wiederhole dich endlos (can, neu!, james brown); singe nicht mit dem ziel verstanden zu werden (damo suzuki); nutze sounds durch fehlerhaftes bedienen (geri reig); sei auf der hut vor produzenten, die dir erklären wollen, wie ein ‚vernünftiger‘ sound zu klingen hat; misstraue immer der mittelklasse. ok, letzteres habe ich dann doch nicht übernommen von mark e. smith, den schreibenden normalo aus der arbeiterklasse. diese normalität habe ich an smith immer geschätzt: jackett und hemd, normal-ordentlicher halblanger haarschnitt, fußball, pub, trinken, amphetamine, auch mal unfug reden. du musst nicht seltsam sein, um seltsam zu sein. und das was er damit verwoben hat: eine große belesenheit sowohl in der klassischen, in der modernen, aber auch der trashigen literatur. und nebenbei ein unternehmen namens the fall am laufen halten. manchmal leider auch diktatorisch, zynisch, unfair den mitmenschen gegenüber. in „renegade“, seiner autobiografie von 2008, teilt er nach allen seiten aus, lobt aber auch hin und wieder und zeichnet, trotz allem teilweise wieder sehr lustigen genöle, ein differenzierteres bild seiner sicht auf sein umfeld.

    in den letzten jahren wurden smiths texte immer reduzierter, er erzählte kaum noch geschichten, es war so, als würde er keine zeitungsartikel mehr singen, sondern sich nur noch auf die schlagzeilen beschränken. er ließ einfach seine stimme wirken, die immer bedenklicher verkrächzte. diese stimme wird nun nichts neues mehr zu gehör bringen können, sie wird sich nicht mehr in den krach mischen, kratzend, dumpf, unverständlich oder sonstwie unvernünftig. und das ist es wohl auch, was ich an the fall immer geschätzt habe, während es viele andere eher ratlos zurück ließ: eine ganze kunst darauf aufzubauen, unverständlich und unvernünftig zu bleiben, gut gemeinte ratschläge, etwas ‚richtig‘ zu machen, abzulehnen und das dann angriffslustig durchzuziehen. endlos, wenn es sein muss.

    #10387147  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,413

    Gut zu lesen, wahr, mal wieder. Danke, passende Würdigung.

    --

    God told me to do it.
    #10387159  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 62,029

    Danke, @wahr. Sehr gut nachvollziehbar.

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #10387209  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,188

    Berührende Würdigung, ja. Danke wahr. Ich kann leider sonst gar nichts dazu sagen – ich habe mich mit The Fall nie beschäftigt. Wollte ich immer, der riesige Output hat mich aber noch mehr abgeschreckt, als früher einmal bei Sonic Youth. Ein trauriger Anlass, aber vielleicht wage ich doch mal einen Anfang.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10387513  | PERMALINK

    ewaldsghost

    Registriert seit: 19.07.2016

    Beiträge: 1,312

    wahr

    als ich mir die relativ wenigen kondolenz-postings im rs-forum durchlas, fiel mir auf, dass smith und the fall als institution gewürdigt wurden, aber einigen usern ihre musik immer fremd geblieben ist.

    Kann ich für mich bestätigen.  Ich habe The Fall von Anfang an wahrgenommen, aber The Fall/Mark E. Smith ist immer irgendwie an mir vorbeigezogen. Am 14. April 1984 im Odeon in Münster live gesehen ohne dass ich irgendwas von ihnen kannte. In meiner Erinnerung ein magischer Auftritt, aber danach nie Alben gehört um diesen Eindruck zu bestätigen, verfestigen, vielleicht gab es damals schon zu viele Alben von The Fall um irgendwo anzusetzen. In den vielen Jahren danach immer von The Fall gehört, immer vorgenommen mal ein neues Album zu hören wann immer eins veröffentlicht wurde, aber es nie getan. The Fall waren in meinem musikalischen Bewußtsein immer da, präsent, aber ich hatte immer etwas anderes zu hören. Jetzt gerade, zum Anlaß seines Todes, „Your Future is Our Clutter“ aus dem LP-Regal gekramt, das einzige Album das ich mir jemals von The Fall vor einigen Jahren kaufte. Meine Güte, ich mußte sogar noch das LP-Loch mit dem Kuli erweitern. Ein Album mit einer unglaublich ursprünglich rohen Rock’N’Roll Energie, wenn man es laut hört läßt es einen atemlos zurück, aber kein einzelner Track bei dem ich zum Weiterhören ansetzen könnte. Vielleicht fehlte in all den Jahren der eine große Single-Hit. Jetzt liest man Würdigungen in Medien, wo man es kaum erwartet hätte. @wahr: Danke für diesen sehr schönen lesenswerte Beitrag.

    --

    #10387615  | PERMALINK

    lauster

    Registriert seit: 31.01.2016

    Beiträge: 1,116

    wahr
    als ich mir die relativ wenigen kondolenz-postings im rs-forum durchlas, fiel mir auf, dass smith und the fall als institution gewürdigt wurden, aber einigen usern ihre musik immer fremd geblieben ist. bei mir war das nicht so. ich habe die musik der fall immer sehr geschätzt. vielleicht weil sie sich aus inspirationen speist, die auch mich als hörer beeinflusst haben und deren lektionen ich nicht vergessen habe: singe und spreche geschichten einfach über die musik drüber (beefheart); wiederhole dich endlos (can, neu!, james brown); singe nicht mit dem ziel verstanden zu werden (damo suzuki); nutze sounds durch fehlerhaftes bedienen (geri reig); sei auf der hut vor produzenten, die dir erklären wollen, wie ein ‚vernünftiger‘ sound zu klingen hat; misstraue immer der mittelklasse.

    Damit ist Mark E. Smiths unerbitterlicher Elitismus offengelegt. Damit entfallen natürlich alle Möglichkeiten, ihn für den Pop zu vereinnahmen. Kein Wunder also, dass einigen Usern „seine Musik fremd geblieben ist“.

    zuletzt geändert von lauster

    --

    #10387651  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    ewaldsghost@wahr: Danke für diesen sehr schönen lesenswerten Beitrag.

    Da schließe ich mich an. Es sind doch passende Worte.

    ewaldsghostThe Fall waren in meinem musikalischen Bewußtsein immer da, präsent, aber ich hatte immer etwas anderes zu hören. (…) Vielleicht fehlte in all den Jahren der eine große Single-Hit.

     
    Der erste Track, den ich je von The Fall gehört habe, war „L.A.“, und der hat mir zwar gefallen, aber mich auch nicht dazu gebracht, nach Alben Ausschau zu halten [EDIT: das war ohnehin reichlich spät, nämlich erst in den frühen 90ern, auf einer von Klaus Walter zusammengestellten Compilation; „L.A.“ ist von 1985]. Als ich dann „Totally Wired“ gehört habe, wusste ich aber, dass ich mehr von The Fall kennenlernen muss („I drank a jar of coffee, and then I took some of these…“). Der hat bei Dir auch nicht gezündet?

    zuletzt geändert von go1

    --

    To Hell with Poverty
    #10387685  | PERMALINK

    ewaldsghost

    Registriert seit: 19.07.2016

    Beiträge: 1,312

    go1Der erste Track, den ich je von The Fall gehört habe, war „L.A.“, und der hat mir zwar gefallen, aber mich auch nicht dazu gebracht, nach Alben Ausschau zu halten. Als ich dann „Totally Wired“ gehört habe, wusste ich aber, dass ich mehr von The Fall kennenlernen muss („I drank a jar of coffee, and then I took some of these…“). Der hat bei Dir auch nicht gezündet?

    Ist wohl damals an mir vorbeigezogen. Muss ich nachholen. Viel zu spät, aber besser als nie.

    --

    #10388035  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,772

    danke fürs schöne feedback, @hat-and-beard, @august-ramone, @irrlicht, @ewaldsghost, @lauster, @go1. ich spüre beim tod mark e. smiths einen ähnlichen verlust wie bei david bowie. eine ständige begleitung, die man ganz selbstverständlich für sein ganzes leben angenommen hat.

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