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Ein Prof von mir war vor einigen Monaten im Rahmen eines Krimi-Festivals Laudator bei einer Filmpreisverleihung, in der Götz George für seine Schimanski Rolle ausgezeichnet wurde (Bericht und Fotos) Bei der Gelegenheit konnte er den Schimanski Miterfinder und Regisseur von 15 Schimanski Folgen Hajo Gieß zu einer Gastvorlesung an unserer Uni gewinnen. Dort stand er uns zwei Stunden Rede und Antwort. Im Zentrum stand mit „Moltke“ ein ausgewählter Schimanski-Tatort von 1988.
Bis dahin kannte ich Schimanski nur noch aus verblassten Erinnerungen meiner Kindheit als ich ihn ab und zu mal bei meiner Oma gucken durfte. Später hab ich dann zufällig mal die ein oder andere WDR Wiederholungen gesehen. Ich glaube ich mochte Schimaski damals schon aus den gleichen Gründen wie Magnum. Das Lösen von Fälle war immer völlig egal, die Typologie und das Zusammenspiel der Charaktere stand im Mittelpunkt: Der väterliche Kriminaloberrat Königsberg, der korrekte und immer etwas spießig wirkende Thanner und der kiffende holländische Gastkommissar Hänschen sind immer wieder auf das Amüsanteste darauf bedacht Horst Schimanski die Macht- und Herrschaftsstrukturen unserer gesellschaftlichen Institutionen näher zu bringen. Mehr braucht die Serie nicht um zu funktionieren.
Durch Hajo Gieß bin ich vor ein paar Wochen dann wieder auf den Geschmack bekommen und habe mir seit dem 23 Tatort Schimanskis angeschaut. Wenn man sie alle in so kurzem Zeitraum sieht ist die Entwicklung sehr schön zu beobachten, die die Serie im Laufe der 10 Jahre zwischen 1881 und 1991 nimmt. Viele Elemente und Klischees, wie Schimanskis Ausdrucksweise, seine Klamotten seines Hang zur Unterwelt etc., werden in Folge der massiven Kritik immer wieder aufgegriffen und zunehmend selbstironisch reflektiert und gebrochen. Wurde beispielsweise in den Feuitlitons mal wieder das häufige Fluchen des „Prügel-Kommissars“ bzw. des „Ruhrpott-Rambos“ attackiert, sah man Thanner im nächsten Tatort („Spielverderber“) eine Strichliste darüber führen, wie oft Schimanski in diesem Fall bereits „Scheiße“ sagte.
1981 hauchte Schimanski dem Tatort, der damals kurz vor dem Aus stand, wieder neues Leben ein, entwickelte sich daraufhin zum wohl kontroversesten aber auch erfolgreichsten Tatort-Kommissare überhaupt, der es Mitte der 80er sogar zwei mal auf die Kinoleinwand schaffte. 1991 setzte man sich das Ende selbst. Ohne das die Einschalatquoten gesunken wären erkannte man, dass die Figur ausgereizt war, George mochte die Drehbücher nicht mehr und verlor das Interessse. Mit dem Losungswort „Scheiße“ verabschiedet er sich in der „Der Fall Schimanski“ aus dem Tatort.
Die Wiederaufnahme der Serie 1997 kann ich nicht beurteilen. Habe noch keine der neuen Folgen gesehen. Ohne Thanner kann ich mir Schimanski kaum vorstellen und als Privatdetektiv in Belgien auch nicht. Wenn ich die alten durch habe werde ich trotzdem mal reinschauen.Zu erwähnen sind auch noch die Soundtracks. Sie sind wohl der wesentlichste Hinweis darauf, in welcher Zeit Schimanski spielt – in den tiefsten 80ern. Doch so sehr mich das zu Beginn abschreckte, so wenig kann ich mir eine Schimanski Folge jetzt ohne die schwülstige Plastikmusik eines Dieter Bohlen, ohne die Sauf-Lieder von Westernhagen, den Glorifizierungs-Hymne von Klaus Lage und den Polit-Songs eines gealterten Rio Reisers vorstellen. Gehört irgendwie dazu.
Quelle: Horst.Schimanski.info
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WerbungSchöne Würdigung, Bullitt. Und was den Soundtrack angeht, gebe ich Dir recht, der passte gerade in seiner Uncoolheit zum Authentizismus der Serie. Duisburg war eben nicht Miami.
Wobei natürlich nichts an Schimanski wirklich authentisch ist, das war ja alles sehr stilisiert. Der Soundtrack, der 70er-Rockismen mit glatten Synth-Sounds verband, ist ähnlich uneinndeutig.--
Sehr schön, Bullit. Schimmi ist mit Sicherheit ein Highlight.
Wurde beispielsweise in den Feuitlitons mal wieder das häufige Fluchen des „Prügel-Kommissars“ bzw. des „Ruhrpott-Rambos“ attackiert, sah man Thanner im nächsten Tatort („Spielverderber“) eine Strichliste darüber führen, wie oft Schimanski in diesem Fall bereits „Scheiße“ sagte.
Die Attacken standen allerdings nicht in den Feuilletons sondern auf Seite 1 der Bild-Zeitung, sowie regelmässige Klagen von Polizisten über ‚Diffamierung des Berufsstandes‘ und so weiter.
Zu sagen bleibt noch, das der Klaus Lage – Titel zum Kinofilm gehörte. Da war wohl zuviel starker Tobak drin dass man den nicht im TV bringen wollte.
Weiss eigentlich jemand, wie oft Schimmi in seiner Karriere vom Dienst suspendiert wurde?
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?Bullitt, nachdem ich eben deinen Text gelesen habe, habe ich auch wieder Lust bekommen die ganzen „Schimanski“-Folgen zu sehen. Ich war nie ein großer „Tatort“-Gucker, aber die Folgen mit George und Kollegen mochte ich immer sehr. Die späteren Folgen, also die ab 97, haben nicht mehr die Klasse von früher. Sie sind unterhaltsam und ganz amüsant, aber ihnen fehlt das Dreckige der frühen Teile.
Gibt es die alten Folgen auf DVD oder woher hast du sie jetzt alle her, Bullitt?
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Ulkiges Cover da oben.:lach:
Schimi mit Porno-Sonnenbrille, ich frag mich, wie lange er dafür posiert haben muss.
Egal, Schimanski aus den 80ern ist und bleibt Kult für mich und ich verpasse kaum eine Wiederholung in den 3. Programmen.
Und „Faust auf Faust“ war damals schon ein Knallersong, der trotz seiner simplen und etwas prolligen Naivität dem Schimi schon irgendwie auf den Latz geschrieben war.
Heute und 20 Jahre später wirkts sicher total out und manch einer guckt (oder hört) ein wenig verschämt weg. --
[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )bin für jede schimi- hommage zu haben!
hier gibts auch noch lecker infos!Herr RossiDuisburg war eben nicht Miami.
Das trifft´s ganz gut
Stimt schon, die Schimanski-Figur war schon extrem überzogen und vor allem als Hauptkommisar sicher alles andere als authentisch. Ganz treffend finde ich eine Beschreibung der Charaktere, die ich gelesen habe, wonach Christian Thanner die „Wirklichkeit des deutschen Mannes“ und Schimanski den“Tarum des deutschen Mannes“ verkörpert.
Den Geist vom Pott hat die Serie hingegen wohl ganz gut wiedergespiegelt zumindest gilt Schimanski ja als eine der wenigen Identifikationsfiguren die es dort überhaupt gibt.--
thomlahnSehr schön, Bullit. Schimmi ist mit Sicherheit ein Highlight.
Die Attacken standen allerdings nicht in den Feuilletons sondern auf Seite 1 der Bild-Zeitung, sowie regelmässige Klagen von Polizisten über ‚Diffamierung des Berufsstandes‘ und so weiter.
Zu sagen bleibt noch, das der Klaus Lage – Titel zum Kinofilm gehörte. Da war wohl zuviel starker Tobak drin dass man den nicht im TV bringen wollte.
Weiss eigentlich jemand, wie oft Schimmi in seiner Karriere vom Dienst suspendiert wurde?
Ah okay, wie gesagt, das ganze war etwas vor meiner Zeit. Auf der schon von Klienicum geposteten Schimanski Seite stehen sehr viele Zitate aus verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen.
„Faust auf Faust“ gehört für mich eigentlich zu den schwächsten Schimis. Zu überzogen und außrdem gehört er nach Duisburg zu Thanner und Hänschen (die hier nur in Nebenrollen besetzt sind) und nicht nach Süd-Frankreich.
Das mit den Suspendierungen muss ich mal zusammenzählen, sind schon einige
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WolfenUlkiges Cover da oben.:lach:
Schimi mit Porno-Sonnenbrille, ich frag mich, wie lange er dafür posiert haben muss.
Egal, Schimanski aus den 80ern ist und bleibt Kult für mich und ich verpasse kaum eine Wiederholung in den 3. Programmen.
Und „Faust auf Faust“ war damals schon ein Knallersong, der trotz seiner simplen und etwas prolligen Naivität dem Schimi schon irgendwie auf den Latz geschrieben war.
Heute und 20 Jahre später wirkts sicher total out und manch einer guckt (oder hört) ein wenig verschämt weg. Ich hab den Song zuletzt im Zeichen meiner Schimi-Hysterie wieder oft laufen. Glaube auch, dass der mittlerweile schon wieder über den uncoolen Punkt hinweg ist
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DR.NihilBullitt, nachdem ich eben deinen Text gelesen habe, habe ich auch wieder Lust bekommen die ganzen „Schimanski“-Folgen zu sehen. Ich war nie ein großer „Tatort“-Gucker, aber die Folgen mit George und Kollegen mochte ich immer sehr. Die späteren Folgen, also die ab 97, haben nicht mehr die Klasse von früher. Sie sind unterhaltsam und ganz amüsant, aber ihnen fehlt das Dreckige der frühen Teile.
Gibt es die alten Folgen auf DVD oder woher hast du sie jetzt alle her, Bullitt?
Geht mir ähnlich. Sehe hin und wieder mal eher zufällig andere Tatorte aber schimanski hatte bei mir auch schon immer eine vom tatort losgelöste Sonderrolle.
Auf DVD gibt´s soweit ich weiß nur die neuen Schimanskis aber ich schreib dir mal ne PN
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Ich habe gerade mal eine meiner Lieblingsszenen hochgeladen. Thanner ist sauer auf Schimi und rastet aus. Eberhard Feik at his best.
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AnonymRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
BullittIch habe gerade mal eine meiner Lieblingsszenen hochgeladen. Thanner ist sauer auf Schimi und rastet aus. Eberhard Feik at his best.
Klasse! Wie/Mit welchem Programm hast du denn das Video aus der Originaldatei herausgeschnitten/bearbeitet?
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Mit VirtualDub. Geht ganz easy.
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AnonymRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Das hört sich doch sehr gut an, vielen Dank für den Tipp!
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Heute 20.15 Uhr in der ARD. Neue Schimanski Episode Tod in der Siedlung!
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