Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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  • #11532775  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,727

    Beato kann man was aktuelle (Pop) Musik betrifft nicht wirklich ernst nehmen, da ist er einfach zu sehr in der (eigenen) Vergangenheit verhaftet. Alles nur unter musiktheoretischen Aspekten zu betrachten, die harmonische Komplexität als alleiniges oder vorrangiges Qualitätsmerkmal zu sehen, ist bei Popmusik auch nicht unbedingt angebracht. Die ist nun mal in der Regel vergleichsweise einfach gestrickt, mit meist einfachen Akkordfolgen, die es so oder so ähnlich eben auch in vielen anderen Songs immer wieder gibt. War schon immer so und wird auch noch ne ganze Weile so bleiben. Ich hör mir das auch gar nicht lange an wenn er da wieder mal seine Attacken fährt. Weiss man eben, dass er davon nicht allzu viel hält. Seine Chart Analysen und auch seine musiktheoretischen Erläuterungen sind aber dennoch oft sehr interessant.

    Dem anderen Herrn konnte ich auch nicht lange folgen, da hat mich die schnelle Sprechweise etwas genervt und inhaltlich hat’s mich dann auch nicht so sehr interessiert um da länger dran zu bleiben.

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    out of the blue
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    #11532793  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Der Typ ist wirklich etwas arg schnell, da müsste ich die Geschwindigkeit des Videos deutlich runterpitchen. Lohnt sich aber mmn nach auch nicht, da gehe ich mit @the-imposter mit, denn was Beato da anspricht ist (vermutlich) der übliche Quark. Wer den noch nicht probiert hat, für den dürfte das aber vielleicht interessant sein.

     

     

    Hattet ihr das schon? Der Tod der Melodie in der modernen (Pop)musik?

     

     

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    #11532905  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    plattensammlerDer Typ ist wirklich etwas arg schnell, da müsste ich die Geschwindigkeit des Videos deutlich runterpitchen. Lohnt sich aber mmn nach auch nicht

    Ich meine, er fasst wirklich sehr gut und kompakt die Argumente gegen dieses seit Jahren immer wieder neu aufgelegte und nachgeplapperte Narrativ vom Niedergang der (Pop-)Musik zusammen. Wer das schon kennt, erfährt tatsächlich nicht viel Neues, aber die Aufklärung ist offensichtlich weiterhin notwendig. Ja, auch 12tone redet nicht langsam, den pitche ich nicht auf 1,25 hoch, wie die meisten anderen ;-), aber man kann englische Untertitel zuschalten.

    Hattet ihr das schon? Der Tod der Melodie in der modernen (Pop)musik?

    Wird mir seit fast 2 Jahren immer wieder angeboten, ich hatte es aber bislang erfolgreich ignoriert.;) Allein schon in Verbindung mit Billie, die nun gemeinsam mit Finneas wirklich tolle Melodien und Chord Progressions schreiben kann, wenn sie will, macht sich die Aussage doch schon lächerlich. Hab jetzt mal durchgescrollt, der übliche Quark halt, Lady Gaga und One Direction müssen als „modern music“ schlechthin herhalten (wobei auch wieder souverän ignoriert wird, dass sowohl Gaga als auch Harry Styles solo klassisches, melodie-orientiertes Songwriting beherrschen). Inside The Score ist spezialisiert auf symphonische Musik, Filmmusik u.ä., und im Kommentar ist er ein wenig zurückgerudert, was die Tragweite seiner Aussage angeht. Aber solche denkfaulen think pieces bringen halt Klicks und Likes. Rick Beato hat gestern abend schon wieder so eins rausgehauen. Und der Mann kann es wirklich besser.

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    #11532925  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    The Art Of Guitar: My Guitar Students in 1997 vs Today (and how it got so bad)

    Das ist so ein Erfahrungsbericht, der erstmal vieles bestätigt, was oft beschrieben wurde – wie sich der Wandel der Art und Weise, wie wir Musik konsumieren, in den letzten über 20 Jahren auf die musikalische Sozialisation auswirkt. Immerhin berichtet Mike aber aus echter Berufserfahrung über einen langen Zeitraum, und argumentiert nicht vom Hörensagen. Aber am Schluss gibt es einen positiven Plot Twist, den der Titel leider nicht andeutet, der aber niemanden überraschen sollte, der die unendlich große Zahl von talentierten jungen Musikerinnen und Musikern auf Youtube wahrnimmt und die immer weiter steigende Zahl an z. T. sehr erfolgreichen Kanälen, die Wissen über Theorie und Praxis der Musik vermitteln und Menschen an das Singen, das Spielen von Instrumenten, ans Songwriting, an das Produzieren von Musik usw. heranführen.

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    #11532961  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,204

    herr-rossiAllein schon in Verbindung mit Billie, die nun gemeinsam mit Finneas wirklich tolle Melodien und Chord Progressions schreiben kann, wenn sie will, macht sich die Aussage doch schon lächerlich.

    Ich habe das Video nicht ganz geschaut, meine aber zu glauben, dass die Intention hinter „The Death of Melody?“ nicht das Infragestellen der Melodien von Eilish/Finneas ist, sondern, dass u.a. „Bad Guy“ als Beleg für die These dienen soll, dass Musik die strong Melody verloren hat. Ob er für seine Behauptung die perfekten Beispiele gefunden hat, darüber lässt sich diskutieren. Auch wenn „Bad Guy“ sehr catchy ist, melodisch passiert in diesem Stück wirklich sehr wenig. Aber um den angenommenen Tod der Melodie zu untersuchen, bedarf es dann doch mehr als nur vier Chartbeispiele und den ein oder anderen Score. Und wenn gleich der erste Satz erläutert, dass sich der Kanal üblich mit Klassik und Filmmusik auseinandersetzt, sind es eventuell auch nicht die optimalsten Vorausetzungen mit dieser Brille Pop-Musik zu bewerten.

    (Dass die Charts aber immer stupider werden ist Fakt. ;-) )

    --

    #11532963  | PERMALINK

    punchline
    Minimalist

    Registriert seit: 15.12.2019

    Beiträge: 4,146

    jesseblue

    herr-rossiAllein schon in Verbindung mit Billie, die nun gemeinsam mit Finneas wirklich tolle Melodien und Chord Progressions schreiben kann, wenn sie will, macht sich die Aussage doch schon lächerlich.

    Ich habe das Video nicht ganz geschaut, meine aber zu glauben, dass die Intention hinter „The Death of Melody?“ nicht das Infragestellen der Melodien von Eilish/Finneas ist, sondern, dass u.a. „Bad Guy“ als Beleg für die These dienen soll, dass Musik die strong Melody verloren hat. Ob er für seine Behauptung die perfekten Beispiele gefunden hat, darüber lässt sich diskutieren. Auch wenn „Bad Guy“ sehr catchy ist, melodisch passiert in diesem Stück wirklich sehr wenig. Aber um den angenommenen Tod der Melodie zu untersuchen, bedarf es dann doch mehr als nur vier Chartbeispiele und den ein oder anderen Score. Und wenn gleich der erste Satz erläutert, dass sich der Kanal üblich mit Klassik und Filmmusik auseinandersetzt, sind es eventuell auch nicht die optimalsten Vorausetzungen mit dieser Brille Pop-Musik zu bewerten.
    (Dass die Charts aber immer stupider werden ist Fakt. )

    Stört mich nicht, beachte ich nicht. Alternativ kann man in den alten Charts wühlen. Ich mag am liebsten die Charts von 1960-1970. :yahoo:

    --

    No, you can't grow out of ADHD.
    #11532985  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    herr-rossi<iframe src=“https://www.youtube.com/embed/emOJdqsEU0o?feature=oembed“ width=“500″ height=“281″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe> The Art Of Guitar: My Guitar Students in 1997 vs Today (and how it got so bad) Das ist so ein Erfahrungsbericht, der erstmal vieles bestätigt, was oft beschrieben wurde – wie sich der Wandel der Art und Weise, wie wir Musik konsumieren, in den letzten über 20 Jahren auf die musikalische Sozialisation auswirkt. Immerhin berichtet Mike aber aus echter Berufserfahrung über einen langen Zeitraum, und argumentiert nicht vom Hörensagen. Aber am Schluss gibt es einen positiven Plot Twist, den der Titel leider nicht andeutet, der aber niemanden überraschen sollte, der die unendlich große Zahl von talentierten jungen Musikerinnen und Musikern auf Youtube wahrnimmt und die immer weiter steigende Zahl an z. T. sehr erfolgreichen Kanälen, die Wissen über Theorie und Praxis der Musik vermitteln und Menschen an das Singen, das Spielen von Instrumenten, ans Songwriting, an das Produzieren von Musik usw. heranführen.

     

    Das Video fand ich auch ganz interessant und ich merke das auch an mir selber. Gestreamte neue Künstler, auch wenn ich die sehr gut finde, da kann ich mir tatsächlich den Namen auch deutlich schlechter merken, auch den Songtitel. Ich kann das Lied summen, aber wie hieß der/die doch noch gleich??? Bisher hatte ich das auf’s Alter geschoben! :-)

    --

    #11532989  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    jesseblue

    herr-rossiAllein schon in Verbindung mit Billie, die nun gemeinsam mit Finneas wirklich tolle Melodien und Chord Progressions schreiben kann, wenn sie will, macht sich die Aussage doch schon lächerlich.

    Ich habe das Video nicht ganz geschaut, meine aber zu glauben, dass die Intention hinter „The Death of Melody?“ nicht das Infragestellen der Melodien von Eilish/Finneas ist, sondern, dass u.a. „Bad Guy“ als Beleg für die These dienen soll, dass Musik die strong Melody verloren hat. Ob er für seine Behauptung die perfekten Beispiele gefunden hat, darüber lässt sich diskutieren. Auch wenn „Bad Guy“ sehr catchy ist, melodisch passiert in diesem Stück wirklich sehr wenig. Aber um den angenommenen Tod der Melodie zu untersuchen, bedarf es dann doch mehr als nur vier Chartbeispiele und den ein oder anderen Score. Und wenn gleich der erste Satz erläutert, dass sich der Kanal üblich mit Klassik und Filmmusik auseinandersetzt, sind es eventuell auch nicht die optimalsten Vorausetzungen mit dieser Brille Pop-Musik zu bewerten. (Dass die Charts aber immer stupider werden ist Fakt. )

    ja vielleicht, aber der sieht das ja auch gar nicht so kritisch oder verurteilt das, sondern stellt das eher überrascht fest (und mit etwas persönlichem Bedauern), dass da ein Element eines Liedes weniger wichtig wird. Ich finde, das ist eine ganz interessante Beobachtung.

    --

    #11533005  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    jesseblue Auch wenn „Bad Guy“ sehr catchy ist, melodisch passiert in diesem Stück wirklich sehr wenig.

    Das stimmt. „Bad Guy“ ist im Kern eine Rocknummer wie beispielsweise „Seven Nation Army“ und anderen riff-basierte Rock Anthems, da hat das Fehlen einer großen Melodie die Fans auch nie gestört.:) Im Gegenteil, in der „Goldenen Ära“ stand allzu große Melodieseligkeit wie bei ABBA und Burt Bacharach immer unter dem Verdacht des Seichten und „Easy Listening“ … Wenn die inzwischen altgewordene Generation Rock nun plötzlich den Tod der Melodie beweint, hat das für mich schon etwas Skurriles.

    PS: Am Schluss hat „Bad Guy“ allerdings eine dramaturgische Wendung, die man so bei klassischen Rockhymnen eher selten antrifft. In dem Track passiert schon eine Menge, er hat nur keine Melodie, für die man eine Drei-Oktaven-Stimme benötigen würde. Das war aber auch nie die Grundanforderung für Rock bzw. Pop.

    --

    #11533007  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,259

    Für mich war die Melodie schon immer das wesentlichste Element bei einem Lied.
    Ich lege weniger Wert auf Produktion und Arrangement als andere Musikhörer das tun, scheint mir.

    Und im Bereich der Rockmusik gibt es doch zig Songs mit starken Melodien.

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #11533015  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    mozza
    Und im Bereich der Rockmusik gibt es doch zig Songs mit starken Melodien.

    Klar, es war aber nie zwingend notwendig. Wobei „starke Melodie“ ja auch zum guten Teil subjektiv ist. Ich finde manche Melodien hinreißend und unwiderstehlich und bin dann fassungslos, dass es Menschen gibt, die das anders hören, und deren Nickname beginnt dann manchmal sogar mit M.;)

    Aber wenn wir „starke Melodie“ mal als „komplexe Melodie, die einen technisch versierten Sänger fordert“ definieren, dann fallen eine Menge klassischer Rock- und auch Pop-Tracks nicht darunter.

    --

    #11533021  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,259

    herr-rossi Aber wenn wir „starke Melodie“ mal als „komplexe Melodie, die einen technisch versierten Sänger fordert“ definieren, dann fallen eine Menge klassischer Rock- und auch Pop-Tracks nicht darunter.

    Ja, da stimme ich zu.

    Das liegt auch daran, dass es kaum Sänger / Sängerinnen gibt, die diese komplexen Melodien singen könnten. Im weiten Bereich des Pop gibt es gar nicht so viele wirklich grandiose Sänger, die mehr als 5 Töne singen können, wenn man es mal überspitzt formulieren möchte.

    Um mal ein paar Beispiele zu nenne, was ich als „tolle Melodie“ wahrnehme: „Goodbye Yellow Brick Road“, „Candle In The Wind“, „Your Song“, „Don’t Let The Sun Go Down On Me“, „Can You Feel The Love Tonight“….

    :heart:

    Und „Dancing Queen“ ist eine Killer-Melodie vor dem Herrn! Bei Abba natürlich keine Seltenheit.
    „Stand By Your Man“ auch ganz ganz groß. Alles auch nicht so einfach zu singen.

    zuletzt geändert von mozza

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #11533029  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Tja, und dann kommt eine der kreativsten jungen Pop-Künstlerinnen daher und schreibt einen Song, der von Sir Elton persönlich geadelt wird.:)

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    #11533037  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,259

    Der Elton weiß, was gut ist. Ich vertraue ihm da voll und ganz.

    Er hält auch sehr viel von Lady Gaga, zurecht, eine sehr starke Komponistin, Sängerin und Performerin. Hat klasse Sachen geschrieben, ein Song wie „Speechless“ hätte z. B. von Sir Elton sein können. :-)

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #11533041  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,727

    herr-rossi
    „Bad Guy“ ist im Kern eine Rocknummer wie beispielsweise „Seven Nation Army“ und anderen riff-basierte Rock Anthems

    der neue Song (NDA) hat auch ne angedeutete Blues Struktur ist mir beim Hören dieser ‚live‘ (im Studio) Version aufgefallen, Bad Guy ja auch (der Bass und das catchy instrumentale Riff als Hook)

    die haben ihre Lektionen schon auch von Grund auf gelernt, und dann eben ein paar neue und ungewöhnliche Twists hinzugefügt, das ist die Kunst dabei

    --

    out of the blue
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