Meine neuen Comics

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  • #10915389  | PERMALINK

    kinkster
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    Asterix – Die Tochter des Vercingetorix

    Bin gespannt, die Kritiken sind hier ja sehr unterschiedlich.

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    Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 25.04.2024 um 22:00: On the Decks Vol. 17: 2024 #01
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    #10915729  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    Ich fand ihn ganz nett, am oberen Ende seiner Möglichkeiten.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #10915821  | PERMALINK

    kinkster
    Private Investigator

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    lathoIch fand ihn ganz nett, am oberen Ende seiner Möglichkeiten.

    Macht jetzt nichts anders, arbeitet mit schon bekannten Versatzstücken, führt ein paar neue Figuren ein und hat teilweise einen feinen Humor, finde ihn recht brauchbar und um Längen besser als alles was Uderzo mit seinen letzten Bänden abgeliefert hat.

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    #10915911  | PERMALINK

    kinkster
    Private Investigator

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    Hugo Pratt: Corto Maltese: Die Schweizer

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    #10915913  | PERMALINK

    reino

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    Nicht nur gekauft, sondern selber verlegt:

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    #10927175  | PERMALINK

    cleetus

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    Den Asterix fand ich ziemlich gut, der beste Band seit langem. Ansonsten:

    Batman Requiem und Eternal (weiter ziemlich gut)

    The Complete Calvin & Hobbes (endlich!)

     

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #10927465  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

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    kinkster

    lathoIch fand ihn ganz nett, am oberen Ende seiner Möglichkeiten.

    Macht jetzt nichts anders, arbeitet mit schon bekannten Versatzstücken, führt ein paar neue Figuren ein und hat teilweise einen feinen Humor, finde ihn recht brauchbar und um Längen besser als alles was Uderzo mit seinen letzten Bänden abgeliefert hat.

    Eben. Daran muss man ihn messen. Goscinny kann man kaum einholen und außerdem haben die alten Bände inzwischen so einen Nimbus, wie soll das ein neuer Comic schlagen?

    cleetusDen Asterix fand ich ziemlich gut, der beste Band seit langem. Ansonsten:
    Batman Requiem und Eternal (weiter ziemlich gut)

    Sind die nicht schon älter?

    cleetus
    The Complete Calvin & Hobbes (endlich!)

    Welche Ausgabe, eine der alten?

    --

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    #10928093  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 6,166

    Bin etwas erstaunt über die Positivreaktionen auf den neuen Asterix. Habe drei, vier Mal geschmunzelt und ihn mit dem Gefühl geschlossen, dass er gar nicht einmal so weh getan hat, finde aber, dass er etwas unterdurchschnittlich bleibt und das zu wenig für einen Asterix ist. Asterix und Obelix spielen für den Fortlauf der Story eigentlich keine große Rolle und die neuen Figuren fand ich nervig (Automatix und Verleinix Söhne) oder blass. Den häufig vorgenommenen Vergleich zwischen der Tochter des Vercingetorix und Grautvornix etwa kann ich zwar nachvollziehen, aber wann ist ihr Charakter elementar für die Geschichte? War sie überhaupt an einer lustigen Szene beteiligt? Einige schlappe Scherzchen wie das mit der APO (wenn ich mich recht erinnere gleich auf der ersten Seite) mögen der Übersetzung geschuldet sein, das kann ich nicht beurteilen. Vieles wirkt auf mich nach Frankensteinixart bemüht zusammen geflickt. „Um Längen besser als alles was Uderzo mit seinen letzten Bänden abgeliefert hat“ klingt nach „Gallien in Gefahr“ ein bisschen wie „ein Tripper ist besser, als sich beim Schlaganfall einen Schädelbruch zuzuziehen“. Und zwischen „brauchbar“ und „ganz nett“ und die alten Bände „schlagen“ (was ich eh nicht erwarten würde) ist noch genug Platz, den zu füllen ich dem inzwischen auch nicht mehr ganz neuem Duo aber nicht mehr zutraue. Wie schon die, ich glaube drei, Vorgängerbände, pflichtschuldig einmal gelesen und in die Bibliothek retourniert, der Kauf ist weiterhin keine Option.

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10928205  | PERMALINK

    latho
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    Die Kritikpunkte, die ich hätte, reihst du eigentlich alle auf. Zusätzlich: die (neuere) Unart in frako-belgischen Comics alles mit Sprechblasen zuzukleistern, weil man es nicht hinbringt, knappe, pointierte Dialoge zu schreiben (das bezieht sich aber nicht nur auf Asterix). Zusätzlich 2: Die Kunst der Geschichten mit sequentiellen Bildern zu erzählen (nach Scott McCloud) ist, vorsichtig formuliert, nicht überall vorhanden. Statt daran zu denken, dass eine Comic-Geschichte zwischen den Bildern, im Kopf des Lesers statt findet, wird seitenweise das selbe Motiv (in verschiedenen Perspektiven) dargestellt, dazu Gelaber. Alles wie gehabt. Aber die Ökonomie „klassischer“ Autoren wie Peyo oder Goscinny, die nächtelang über Bildabfolgen nachdachten, die ist eine großflächig verloren gegangene Kunst (ebenso wie im Film, da sind Skript und endlose Dialoge inzwischen auch King).
    Von daher ist die Frage, was man von einem Asterix erwartet? Jeder neue Band ist ein Großunternehmen, allein in D geht Ehapas Bilanz durch einen Asterix für das betreffende Jahr durch die Decke. Von daher wird man da nicht Avantgarde-Künstler hinzuziehen (was ich auch falsch fände), man versucht die klassische Linie zu halten: den feinen Al-Capp-Strich von Uderzo, die Ironie und den Wortwitz von Goscinny. Dem kann man sich logischerweise nur annähern, das aber schaffen die Autoren halbwegs (und besser als Uderzo sowieso). Und mehr kann man nicht erwarten.
    Was das „schlagen“ angeht. a) geschenkt und b) ich habe angefangen Asterix zu lesen, noch bevor ich lesen konnte. Ich erinnere mich gerade daran, wie mein kürzlich verstorbener Vater Anfang der 70er (?) einen neuen Band (Briten?) mit heim brachte (Weil er ihn auch lesen wollte) und wir dann zusammen saßen und er mir vorlas. Der Comic hätte absoluter Mist sein können, in hindsight gerät er doch so zum Meisterwerk. Wie soll ein neuer Comic Erinnerungen, Nostalgie, jahrelanges Zitieren und Lachen schlagen?

    --

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    #10928419  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,288

    latho

    kinkster

    lathoIch fand ihn ganz nett, am oberen Ende seiner Möglichkeiten.

    Macht jetzt nichts anders, arbeitet mit schon bekannten Versatzstücken, führt ein paar neue Figuren ein und hat teilweise einen feinen Humor, finde ihn recht brauchbar und um Längen besser als alles was Uderzo mit seinen letzten Bänden abgeliefert hat.

    Eben. Daran muss man ihn messen. Goscinny kann man kaum einholen und außerdem haben die alten Bände inzwischen so einen Nimbus, wie soll das ein neuer Comic schlagen?

    cleetusDen Asterix fand ich ziemlich gut, der beste Band seit langem. Ansonsten: Batman Requiem und Eternal (weiter ziemlich gut)

    Sind die nicht schon älter?

    cleetus The Complete Calvin & Hobbes (endlich!)

    Welche Ausgabe, eine der alten?

    Naja, 2013 glaube ich. Mir gefallen die Snyder/Capullo-Batmans ausgesprochen gut, Court of owls und City of owls sind superb, Death of the family auch.

    Diese Ausgabe von C&H.  2012.

     

    Bezgl „Großunternehmen“ seitens Ehapa: Ich hab den Asterix beim Hofer (Aldi) gekauft, dort lagen die Hefte stapelweise vor der Kasse, wo sich normalerweise Batterien, CD-Rohlinge und Süßigkeiten stapeln. Kann mich nicht erinnern, dort vorher jemals irgendwas zu Lesendes entdeckt zu haben.

    zuletzt geändert von cleetus

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #10928431  | PERMALINK

    latho
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    Registriert seit: 04.05.2003

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    cleetusMir gefallen die Snyder/Capullo-Batmans ausgesprochen gut, Court of owls und City of owls sind superb, Death of the family auch.

    Ich bin nicht so der Snyder-Fan, Wytches zB habe ich nicht kapiert. Court Of Owls habe ich angefangen, aber noch nicht weiter gelesen.

    Bezgl „Großunternehmen“ seitens Ehapa: Ich hab den Asterix beim Hofer (Aldi) gekauft, dort lagen die Hefte stapelweise vor der Kasse, wo sich normalerweise Batterien, CD-Rohlinge und Süßigkeiten stapeln. Kann mich nicht erinnern, dort vorher jemals irgendwas zu Lesendes entdeckt zu haben.

    Das ist hier in den letzten Jahren ganz normal (aber nur Asterix).

    zuletzt geändert von latho

    --

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    #10928475  | PERMALINK

    kinkster
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    cleetus
    Naja, 2013 glaube ich. Mir gefallen die Snyder/Capullo-Batmans ausgesprochen gut, Court of owls und City of owls sind superb, Death of the family auch.

    Sehr feine Bände :good:

    Bezgl „Großunternehmen“ seitens Ehapa: Ich hab den Asterix beim Hofer (Aldi) gekauft, dort lagen die Hefte stapelweise vor der Kasse, wo sich normalerweise Batterien, CD-Rohlinge und Süßigkeiten stapeln. Kann mich nicht erinnern, dort vorher jemals irgendwas zu Lesendes entdeckt zu haben.

    Bei Aldi noch nicht gesehen, aber der hiesige Rewe hat seit dem Italien Band jetzt auch einen Ständer mit allen Bänden, wenn ein neuer dazu kommt wandert der Ständer aus der Fläche in die direkte Nähe zu den Kassen.

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    Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 25.04.2024 um 22:00: On the Decks Vol. 17: 2024 #01
    #10928483  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 6,166

    lathoDie Kritikpunkte, die ich hätte, reihst du eigentlich alle auf. Zusätzlich: die (neuere) Unart in frako-belgischen Comics alles mit Sprechblasen zuzukleistern, weil man es nicht hinbringt, knappe, pointierte Dialoge zu schreiben (das bezieht sich aber nicht nur auf Asterix). Zusätzlich 2: Die Kunst der Geschichten mit sequentiellen Bildern zu erzählen (nach Scott McCloud) ist, vorsichtig formuliert, nicht überall vorhanden. Statt daran zu denken, dass eine Comic-Geschichte zwischen den Bildern, im Kopf des Lesers statt findet, wird seitenweise das selbe Motiv (in verschiedenen Perspektiven) dargestellt, dazu Gelaber. Alles wie gehabt. Aber die Ökonomie „klassischer“ Autoren wie Peyo oder Goscinny, die nächtelang über Bildabfolgen nachdachten, die ist eine großflächig verloren gegangene Kunst (ebenso wie im Film, da sind Skript und endlose Dialoge inzwischen auch King). Von daher ist die Frage, was man von einem Asterix erwartet? Jeder neue Band ist ein Großunternehmen, allein in D geht Ehapas Bilanz durch einen Asterix für das betreffende Jahr durch die Decke. Von daher wird man da nicht Avantgarde-Künstler hinzuziehen (was ich auch falsch fände), man versucht die klassische Linie zu halten: den feinen Al-Capp-Strich von Uderzo, die Ironie und den Wortwitz von Goscinny. Dem kann man sich logischerweise nur annähern, das aber schaffen die Autoren halbwegs (und besser als Uderzo sowieso). Und mehr kann man nicht erwarten. Was das „schlagen“ angeht. a) geschenkt und b) ich habe angefangen Asterix zu lesen, noch bevor ich lesen konnte. Ich erinnere mich gerade daran, wie mein kürzlich verstorbener Vater Anfang der 70er (?) einen neuen Band (Briten?) mit heim brachte (Weil er ihn auch lesen wollte) und wir dann zusammen saßen und er mir vorlas. Der Comic hätte absoluter Mist sein können, in hindsight gerät er doch so zum Meisterwerk. Wie soll ein neuer Comic Erinnerungen, Nostalgie, jahrelanges Zitieren und Lachen schlagen?

    Moin @latho

    Danke für die Antwort, die mich zugegeben als Diskutant fast disqualifiziert, da sie in der Analyse deutlich tiefer geht, als ich es könnte und Bezugsrahmen herstellt, bei denen ich nicht annähernd mitstinken kann (habe z. B. die Namen Scott McCloud und Al Capp nie gehört). Ich bin über Asterix, LL, Entenhausen und mit deutlichen Abstand ein paar weitere Funnies nicht hinausgekommen.

    Mein Erstkontakt spielte sich mit dem Debüt im ärztlichen Wartezimmer ab, als ich gerade einigermaßen flüssig lesen konnte. Ich kann mich an die Enttäuschung erinnern, als der Arzt uns deutlich vor Ende der Lektüre aufrief und wie ich während der Heimfahrt auf roten Vollplastikbussitzen meine gerade kieferorthopädisch behandelte Mutter enthusiasmiert mindestens eine halbe Stunde nervte, bis der Band noch am selben oder wenigstens Folgetag gekauft wurde. Und das als jemand, der sich nicht zweifelsfrei erinnert, wo er sich ca. 1,5 Jahrzehnte später beim Mauerfall befand. Also ja, natürlich ist das nostalgisch aufgeladen. Das versperrt mir nicht den Blick dafür, dass ich „Asterix der Gallier“ heute vor allem graphisch noch für unterentwickelt halte oder Obelix als Randfigur sein Potential kaum angedeutet hat und das Debüt deshalb eher am unteren Ende der Goscinny/Uderzo-Alben bleibt. Insofern erwarte ich bei neuen Bänden auch und erst recht unter nostalgischen Gesichtspunkten keine Qualitätssteigerung im Vergleich zu den Klassikern. Es würde mich aber rundum glücklich machen, wenn sich das neue Duo zu den Klassikern qualitativ verhalten würde, wie etwa Don Rosa zu Carl Barks (ein zugegeben aus diversen Gründen etwas hinkender Vergleich).

    Wenn ich Dich richtig verstehe, schlägt sich das neue Duo im Rahmen einer sich allgemein im Niedergang befindlichen franko-belgischen Comickultur achtbar. Das mag sein, ich kann das nicht beurteilen, aber gerade deshalb taugt es mir auch nicht als Qualitätsnachweis. Auf einer Achse, die von den Goscinny/Uderzo- zu den Solo-Uderzo-Alben führt sehe ich sie nicht einmal in der Mitte, sondern deutlich näher an letzterem. Wobei ich der Erinnerung nach den ursprünglich enttäuschenden „Der große Graben“ vor zwei, drei Jahren gar nicht mehr so schlimm fand und vielleicht wenigstens den sogar noch vor den letzten vier Bänden einsortieren würde.

    Oder, um es kürzer zu machen, sie bringen mich nicht zum lachen und nach einer durchschlafenen Nacht habe ich sie fast komplett vergessen. Okay, letzteres lässt sich eventuell auch mit meinem fortschreitenden Alterungsprozess erklären.

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #10928745  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

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    zojiMoin @latho
    Danke für die Antwort, die mich zugegeben als Diskutant fast disqualifiziert, da sie in der Analyse deutlich tiefer geht, als ich es könnte und Bezugsrahmen herstellt, bei denen ich nicht annähernd mitstinken kann (habe z. B. die Namen Scott McCloud und Al Capp nie gehört). Ich bin über Asterix, LL, Entenhausen und mit deutlichen Abstand ein paar weitere Funnies nicht hinausgekommen.

    Jeder, der mit mir ernsthaft diskutieren will, wird von mir ernst genommen. Und Asterix geht ja immer. Anmerkung: Scott McCloud, „Understanding Comics“, ein unterhaltsamer, intelligenter Comic über die Rezeption von Comics.

    Mein Erstkontakt spielte sich mit dem Debüt im ärztlichen Wartezimmer ab, als ich gerade einigermaßen flüssig lesen konnte. Ich kann mich an die Enttäuschung erinnern, als der Arzt uns deutlich vor Ende der Lektüre aufrief und wie ich während der Heimfahrt auf roten Vollplastikbussitzen meine gerade kieferorthopädisch behandelte Mutter enthusiasmiert mindestens eine halbe Stunde nervte, bis der Band noch am selben oder wenigstens Folgetag gekauft wurde. Und das als jemand, der sich nicht zweifelsfrei erinnert, wo er sich ca. 1,5 Jahrzehnte später beim Mauerfall befand. Also ja, natürlich ist das nostalgisch aufgeladen.

    Und das ist auch nichts schlechtes. Man muss sich das nur bei der Bewertung des neuen Asterix bewusst machen. Fällt mir zumindest schwer. Und:

    Das versperrt mir nicht den Blick dafür, dass ich „Asterix der Gallier“ heute vor allem graphisch noch für unterentwickelt halte oder Obelix als Randfigur sein Potential kaum angedeutet hat und das Debüt deshalb eher am unteren Ende der Goscinny/Uderzo-Alben bleibt. Insofern erwarte ich bei neuen Bänden auch und erst recht unter nostalgischen Gesichtspunkten keine Qualitätssteigerung im Vergleich zu den Klassikern. Es würde mich aber rundum glücklich machen, wenn sich das neue Duo zu den Klassikern qualitativ verhalten würde, wie etwa Don Rosa zu Carl Barks (ein zugegeben aus diversen Gründen etwas hinkender Vergleich).

    Der erste Asterix entstand ja auch sehr früh, da sind alle noch etwas ungelenk, auch die Farben sind mir zu düster (ok, spielt im Wald), Uderzo (mit Rot-Grün-Sehschwäche) stellte das später ja einige Male um. Umpah-pah entstand ebenfalls um die Zeit, da kann man das auch sehen.
    Ich bin kein großer Don Rosa-Kenner, es stellt sich für mich immer die Frage, ob seine Werke auch ohne Carl Barks bestehen können, er nimmt ja bezug drauf. Vielleicht betreibt er ein bisschen zu viel Word-Building (stattet also Barks Skizzen mit Geschichte aus), Ferri lehnt sich ja auch bei Goscinny an, aber nicht so deutlich.

    Wenn ich Dich richtig verstehe, schlägt sich das neue Duo im Rahmen einer sich allgemein im Niedergang befindlichen franko-belgischen Comickultur achtbar. Das mag sein, ich kann das nicht beurteilen, aber gerade deshalb taugt es mir auch nicht als Qualitätsnachweis. Auf einer Achse, die von den Goscinny/Uderzo- zu den Solo-Uderzo-Alben führt sehe ich sie nicht einmal in der Mitte, sondern deutlich näher an letzterem. Wobei ich der Erinnerung nach den ursprünglich enttäuschenden „Der große Graben“ vor zwei, drei Jahren gar nicht mehr so schlimm fand und vielleicht wenigstens den sogar noch vor den letzten vier Bänden einsortieren würde.
    Oder, um es kürzer zu machen, sie bringen mich nicht zum lachen und nach einer durchschlafenen Nacht habe ich sie fast komplett vergessen. Okay, letzteres lässt sich eventuell auch mit meinem fortschreitenden Alterungsprozess erklären.

    Allgemein im Niedergang sehe ich franko-belgische Comics nicht, aber die Amerikaner sind ihnen oft voraus (gut, die haben auch einfach mehr Masse).
    Auch bei den Goscinny-Alben sehe ich starke und nicht so starke, aber klar, fast allesamt besser als die neuen (und die von Uderzo sowieso).
    Nein, Comic-Highlights sind das nicht mehr, die werden woanders gemacht (und Ayroles ist lustiger).

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #10928859  | PERMALINK

    zoji

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    Moin latho

    Abermals danke, aber ich kann ja auch nicht völlig außer Acht lassen, dass Du Dich auch theoretisch intensiver (womöglich sogar professionell?) mit Comics beschäftigt hast und die ganze Thematik auch in Kontexte einordnen kannst, während ich eher so flott-emotional sortiere. Trotzdem würde ich Dir gerne widersprechen. Finde dafür aber keinen Ansatz mehr. Vermutlich sehe ich die qualitative Schwankungsbreite der Goscinny-Alben nicht so groß wie Du. Und ich spekuliere gerne (dann brauche ich wenigstens nichts beweisen). Meine Top-5 finden sich unter den ersten 10 Bänden. Und der erste richtig mittelmäßige ist für mich dann „Die große Überfahrt“. Weshalb ich vermute, dass die Qualität auch ohne Goscinnys frühen Tod in der Folgezeit gelitten hätte. Bei vermutlich geringerer Fallhöhe.

    Ich nehme mal die Anregung mit, mich um Ayroles zu kümmern und übertrage Dir die Verantwortung mich zu bremsen, wenn ich in zwei Jahren mit dem nächsten Band wieder dasselbe schreibe.  ;-)

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